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Mai

Kurkuma: Schutz vor Alzheimer

categories Arthrose, Ernährung, Ernährung/Nahrungsergänzung, Fibromyalgie, Frauen, Gefäße, Gelenke, Haut, Heilmethoden alternativ, Heilpraktiker, Herz, Hypertonie, Männer, Naturmedizin, Prävention, Rheuma, Schmerzen   14. Mai 2017    
Kurkuma ist aus der Küche und auch aus der naturheilkundlichen Therapie der meisten Erkrankungen nicht mehr wegzudenken. Der Hauptwirkstoff der gelben Wurzel – das Curcumin – ist dank seiner entzündungshemmenden Wirkung insbesondere bei chronisch entzündlichen Krankheiten sehr hilfreich. Auch die Alzheimer Krankheit geht mit entzündlichen Prozessen einher, so dass hier Kurkuma ebenfalls eingesetzt werden kann – sowohl in der Prävention als auch in der Therapie. Umfassende Untersuchungen zeigen längst, wie gut Kurkuma das Gehirn vor Alzheimer schützen kann.

Kurkuma schützt vor Alzheimer

Kurkuma (Curcuma longa), auch Gelbwurz genannt, ist ein Gewürz, das seit mindestens 2.500 Jahren in Indien, Asien und dem Mittleren Osten verwendet wird. Im Laufe seiner Geschichte wurde es zunächst als Färbemittel und zum Würzen von Speisen eingesetzt.

Erst später entdeckte man seine beeindruckenden medizinischen Eigenschaften. In der traditionellen indischen Medizin, dem Ayurveda, wird Kurkuma daher schon seit Jahrhunderten eingesetzt – insbesondere als schmerzlinderndes und entzündungshemmendes Mittel bei Haut- und Muskelbeschwerden.

Inzwischen konnten mehr als 1000 Studien zeigen, dass Kurkuma bzw. sein Wirkstoff, das Curcumin, tatsächlich stark entzündungshemmend wirkt und ausserdem krebsbekämpfende, blähungshemmende und entgiftende Eigenschaften aufweist.

In den Fokus der Wissenschaft rückte in letzter Zeit immer mehr die Alzheimerforschung. Auch hier zeigt Kurkuma vielversprechende Erfolge und scheint eindeutig vor Alzheimer schützen zu können.

Je mehr Kurkuma verzehrt wird, desto seltener tritt Alzheimer auf

Länder, in denen täglich mit Kurkuma gekocht wird, weisen eine auffällig niedrige Alzheimerrate auf. Dort erkranken die Menschen viel seltener an Alzheimer. Vergleicht man beispielsweise die Alzheimerzahl der USA mit jener in Indien, dann stellt man fest, dass in der Gruppe der 70- bis 79jährigen in den USA 4,4-mal mehr Menschen an Alzheimer leiden als in Indien.

In einer Untersuchung von 2006 zeigte sich anhand von 1010 Studienteilnehmern, dass jene Menschen (zwischen 60 und 93 Jahren), die regelmässig Curry essen (Curry enthält viel Kurkuma), bessere kognitive Funktionen aufweisen als jene, die nie zu diesem Gewürz greifen.

Die Erklärung für diese Zusammenhänge ist ganz einfach: Bei der Alzheimer Erkrankung kommt es im Gehirn zu chronischen Entzündungen, zu erhöhtem oxidativen Stress (Schäden durch freie Radikale), zu verstärkten Metalleinlagerungen und zur Bildung der alzheimertypischen Beta-Amyloid-Ablagerungen. Infolgedessen kommt es zum Abbau der Nervenzellen im Gehirn. Curcumin jedoch ist gehirngängig, kann also die Blut-Hirn-Schranke überqueren und alle genannten Veränderungen im Gehirn positiv beeinflussen:

Wie Kurkuma vor Alzheimer schützt

Die Mechanismen, mit denen Kurkuma bzw. sein Wirkstoff Curcumin das Gehirn vor Entzündungen, oxidativem Stress, Metallen und Ablagerungen schützen kann, sind längst bekannt:

1. Kurkuma wirkt entzündungshemmend

Curcumin aus Kurkuma wirkt über viele verschiedene Schritte entzündungshemmend. Beispielsweise über die Hemmung der Cyclooxygenase sowie über eine Hemmung der Phospholipase. Bei beiden Verbindungen handelt es sich um Enzyme, die entzündliche Prozesse beschleunigen können und bei Alzheimer in auffallend hohen Mengen in den Nervenzellen lokalisiert sind.

Die Phospholipase ist überdies für die Freisetzung und Aktivierung der entzündungsfördernden Fettsäure Arachidonsäure zuständig. Werden die beiden Enzyme nun dank Curcumin in ihrer Aktivität gehemmt, nimmt auch die bestehende Entzündung ab.

Zusätzlich ist Curcumin an vielen weiteren entzündungshemmenden Prozessen im Körper beteiligt. So hemmt es zum Beispiel die Aktivität der entzündungsfördernden Zytokine Interleukin-1, Interleukin-6 und TNF (Tumornekrosefaktor-alpha).

2. Kurkuma reduziert Ablagerungen im Gehirn

In einer Studie der University of California, Los Angeles, stellte man fest, dass Curcumin den Fresszellen des Immunsystems (Makrophagen) dabei hilft, die bei Alzheimer so typischen Beta-Amyloid Plaques schneller und umfassender aufzulösen. Dabei gilt: Niedrigere Curcumin-Dosen über einen langfristigen Zeitraum eingenommen sind dabei wirkungsvoller als hohe Curcumin-Dosen.

Bei einem weiteren Versuch zu diesem Thema versetzte man das Blut von Alzheimerpatienten mit Curcumin, dann gab man das Beta-Amyloid hinzu (das Protein, aus dem die Ablagerungen im Gehirn der Alzheimerpatienten bestehen). In Gegenwart des Curcumins war es den Fresszellen sehr gut möglich, das Beta-Amyloid aufzunehmen und aufzulösen. In der Kontrollgruppe (Blut ohne Curcumin) arbeiteten die Fresszellen hingegen sehr viel schwerfälliger.

3. Kurkuma bindet schädliche Metalle

Untersuchungen ergaben, dass sich Metalle (Kupfer, Zink, Eisen, Cadmium, Blei u. a.) im Gehirn von Alzheimerpatienten anreichern und dort nicht nur den oxidativen Stress erhöhen, sondern auch die Bildung der Beta-Amyloid Plaques im Gehirn fördern können. Experimentell eingesetzte Chelatbildner (Stoffe, die Metalle binden und ausleiten) zeigten dann auch tatsächlich einen Anti-Alzheimer-Effekt und schützten vor den nervengiftigen Metallen.

Curcumin weist ebenfalls metallbindende Eigenschaften auf. Es bindet die überschüssigen Metalle im Gehirn, schützt auf diese Weise die Nervenzellen und verhindert, dass die Krankheit fortschreitet. Hier erklären wir, wie Kurkuma auch bei der Ausleitung von Quecksilber helfen kann: Kurkuma in der Zahnmedizin (Abschnitt: Kurkuma zur Ausleitung von Quecksilber).

4. Kurkuma wirkt antioxidativ

Kurkuma wirkt antioxidativ. Diese Eigenschaft führt zunächst dazu, dass die Spiegel der körpereigenen Antioxidantien steigen. Zu den körpereigenen Antioxidantien gehören u. a. die Superoxiddismutase, die Hämoxygenase und das Glutathion. Sie alle vermindern oxidativen Stress und reduzieren merklich die Zahl der zirkulierenden freien Radikale.

Freie Radikale stehen schon lange in Verbindung mit der Entstehung der Alzheimer Krankheit, aber auch mit der Entwicklung anderer degenerativer Erkrankungen des Nervensystems, wie z. B. der Parkinson Krankheit oder der Huntington-Krankheit. Die Bekämpfung der freien Radikale steht daher im Vordergrund dieser Problematiken, wobei Curcumin sehr gut begleitend eingesetzt werden kann.

Zusätzlich kommt es unter Curcumineinfluss zu einer Abnahme der Lipidperoxidation – wie u. a. eine Studie der indischen Jawaharlal Nehru University zeigte. Bei der Lipidperoxidation werden körpereigene Lipide durch freie Radikale oxidiert. Befinden sich die Lipide in der Zellmembran, dann kommt es zu Zellschäden – natürlich auch im Gehirn.

Oxidierte Lipide gelten ausserdem verantwortlich für arteriosklerotische Ablagerungen an den Blutgefässwänden, so dass Curcumin natürlich nicht nur das Gehirn schützt, sondern das gesamte Blut-Kreislauf-System fit hält, den LDL-Cholesterinspiegel senkt (bzw. die Oxidation des LDL-Cholesterins verhindert) und die Risiken für Herzinfarkte, Thrombosen und Embolien reduziert.

Gleichzeitig geht dank der antioxidativen Wirkung des Curcumins die alterstypische Anhäufung des sog. Lipofuszins zurück. Dabei handelt es sich um protein- und lipidhaltige Ablagerungen. Sie entstehen durch oxidativen Stress und werden mit zunehmendem Alter in verschiedenen Körperzellen beobachtet, vor allem in den Herzmuskel- und Leberzellen, aber auch im Auge und in den Nervenzellen des Gehirns, wo sie im Laufe der Zeit zu einem Zellsterben führen können.

Zuguterletzt kann Curcumin auch die Mitochondrien (Energiezentralen) der Zellen im Gehirn gegen verschiedene Quellen oxidativen Stresses schützen (z. B. gegen Peroxynitrit, einer reaktiven Stickstoffverbindung), so dass den Nervenzellen mehr Energie zur Verfügung steht, als dies ohne Curcumin der Fall wäre. Mehr Energie bedeutet dann natürlich auch mehr Leistung und ein höheres Regenerationsvermögen.

5. Kurkuma schützt Nervenzellen im Gehirn

Kurkuma beeinflusst ausserdem direkt die Funktion und Aktivität der sog. Gliazellen. Dieser Begriff umfasst im Gehirn alle Zellen, die nicht zu den Nervenzellen gehören. Gliazellen hingegen schützen und versorgen die Nervenzellen. Eine besondere Form der Gliazellen nennt sich Oligodendrozyten. Diese Zellen bilden die sog. Myelinscheide, die Isolationsschicht der Nervenzellen im Gehirn. Bei Schäden der Myelinscheide kommt es langfristig zum Absterben der betreffenden Nervenzellen.

Curcumin nun führt zu einer verstärkten Bildung und Aktivität der Oligodendrozyten, so dass die Nervenzellen auch besser geschützt sind und die Myelinscheiden rechtzeitig repariert werden können. Zusätzlich verhindert Curcumin das überschiessende Gliazellwachstum, welches dann eintritt, wenn Nervenzellen sterben und nun Gliazellen (vom Typ der Mikrogliazellen) deren Platz einzunehmen versuchen. Da Gliazellen keine Nervenzellfunktion besitzen, würde ihre Wucherung zu kognitiven Störungen, Verhaltensstörungen und anderen Symptomen führen, die mit Krankheiten des Gehirns in Verbindung stehen.

Gleichzeitig sorgt eine chronische Überaktivität der Mikrogliazellen wiederum für eine Ausschüttung von entzündungsfördernden Botenstoffen (Zytokinen) und anderen Substanzen, die wiederum zur Verstärkung der Amyloid-Ablagerungen beitragen würden.

Schon eine minimale Curcumindosis kann diese Aktivitäten offenbar hemmen. Allerdings steigt hier der Hemmeffekt mit der eingenommenen Curcumindosis – wie eine Studie der University of Southern California in Los Angeles zeigte.

Kurkuma – Die Anwendung

Kurkuma ist angesichts all dieser vorteilhaften Wirkungen und Eigenschaften ein wichtiger Bestandteil der ganzheitlichen Alzheimerprävention und -therapie. Besonders angenehm ist dabei, dass Kurkuma überall erhältlich ist (als Pulver oder als frische Wurzel) und sehr leicht in den Speiseplan integriert werden kann.

Da bislang keine genau Kurkuma-Dosis bekannt ist, die man zwingend einnehmen müsste, um diese oder jene Wirkung zu erzielen, ja man sogar feststellte, dass nicht einmal die tägliche Einnahme erforderlich ist, um in den Genuss der Kurkuma-Eigenschaften zu gelangen, experimentieren Sie einfach mit den unterschiedlichen Rezepturen und probieren aus, was Ihnen am besten schmeckt. Dabei gilt jedoch: Je regelmässiger und öfter Sie Kurkuma verwenden, umso besser die Wirkung!

Auch ist es sinnvoller, mehrmals täglich Kurkuma zu verwenden, damit der Curcuminspiegel im Blut gleichmässig hoch bleibt.

Bei der Anwendung von Kurkuma sind zusammenfassend – wenn man das bestmögliche Ergebnis erzielen möchte – somit die folgenden beiden Punkte wichtig:

  • Kurkuma regelmässig einnehmen
  • Kurkuma mehrmals täglich einnehmen

Kurkuma – Die sichere Dosis

Untersuchungen zur Sicherheit von Kurkuma werden meist mit Curcumin durchgeführt, also dem isolierten Wirkstoff aus Kurkuma, nicht mit Kurkumapulver oder der Kurkumawurzel. So weiss man beispielsweise aus einer Studie, dass 25 Personen, die über 3 Monate hinweg täglich 8 Gramm Curcumin eingenommen hatten, keine Nebenwirkungen erlebten. In anderen Studien kamen sogar Dosen bis zu 10 Gramm Curcumin zum Einsatz, ohne negative Auswirkungen zu zeigen.

Da Kurkuma jedoch nur zu geringen Teilen aus Curcumin besteht (zu 3 bis 5 Prozent), kann man gerne reichlich mit Kurkuma würzen. Achten Sie jedoch darauf, dass Kurkuma in zu grossen Mengen bitter schmeckt. Schon allein der Geschmack hält daher recht sicher vor einer Überdosis ab.

In unserer Rezepterubrik finden Sie zahlreiche Rezepte mit Kurkuma – ob Suppen, Brote, Brötchen, Smoothies, Dressings, Brotaufstriche oder Gemüsegerichte.

Hier einige Beispiele:

Weitere Tipps zur richtigen Anwendung von Kurkuma finden Sie hier: Kurkuma – Sechs Tipps zur richtigen Anwendung

Kurkuma zum Schutz vor Alzheimer – Curcumin in Kapseln

Wenn Ihnen Kurkuma nicht schmeckt, Sie aber dennoch etwas zur Alzheimerprävention unternehmen möchten, dann können Sie Kurkuma bzw. Curcumin auch in Kapselform wählen. Nehmen Sie die Kapsel immer zu einer fetthaltigen Mahlzeit, da Curcumin nicht wasser- sondern fettlöslich ist.

Kurkuma – Wechselwirkungen mit Medikamenten und Gegenanzeigen

Wer Blutverdünner (auch blutverdünnende bzw. entzündungshemmende Schmerzmittel) nimmt, sollte mit seinem Arzt die regelmässige Verwendung von Kurkuma besprechen, da das Gewürz ebenfalls leicht blutverdünnend wirken kann und daher die Wirkung der Medikamente unter Umständen verstärken würde.

Wer Gallenwegs- oder Gallensteinprobleme hat, sollte die Einnahme von Curcumin/Kurkuma ebenfalls mit dem Arzt besprechen, da Curcumin den Gallenfluss anregt. Bei Dosen von 20 bis 40 mg Curcumin kann es ausserdem zu verstärkten Gallenblasenkontraktionen kommen, was die Lösung von Steinen verursachen könnte. Auch wenn es erstrebsam wäre, die Steine endlich los zu werden, besteht bei grossen Steinen natürlich jetzt die Gefahr einer Gallenkolik.

Quelle: Zentrum der Gesundheit

Quellen:

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