Im Magazin „Qualität Leben“ des Verbandes der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) belegt das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) mit seinen Standorten Kiel und Lübeck deutschlandweit unter allen Universitätsklinika den ersten Platz bei Thrombektomien. Im Jahr 2015 wurden hier 207 derartige Eingriffe vorgenommen – deutlich mehr als in den auf Platz zwei und drei liegenden Uniklinika Heidelberg (167) und Aachen (137). In den vergangenen Jahren wurde die innovative Therapiemethode für die Akutbehandlung bei schweren Schlaganfällen etabliert.
Bis vor wenigen Jahren galt die Thrombolyse, die medikamentöse Auflösung des zur verminderten Durchblutung des Gehirns führenden Gerinnsels, als Goldstandard bei der Behandlung akuter Schlaganfälle. Allerdings ist diese nicht bei jedem Patienten möglich oder auch wirksam. Am UKSH kommt deshalb seit 2009 die sogenannte Thrombektomie bei einem Teil der Schlaganfallpatienten zum Einsatz: Dabei schiebt der Operateur einen Katheter von der Leiste durch die Blutgefäße bis ins Gehirn und zieht das Blutgerinnsel aus der verstopften Hirnarterie mit einer Art Fangschirm heraus. Die weltweite Einführung und die Weiterentwicklung dieser „stent-retriever“ wurden wesentlich von Prof. Dr. Olav Jansen, Direktor der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie des UKSH, Campus Kiel, mitbetrieben. Auch im Institut für Neuroradiologie am Campus Lübeck unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Schramm wird die Methode seit Jahren erfolgreich angewendet.
Anfang 2015 wurden die Ergebnisse mehrerer großer internationaler wissenschaftlicher Studien publiziert, die sämtlich eine deutliche Überlegenheit der Thrombektomie mittels Katheter gegenüber der alleinigen medikamentösen Thrombolysetherapie beim akuten Schlaganfall nachwiesen. Im Februar 2015 konnte das UKSH mitteilen, dass die internationale Forschergruppe SWIFT PRIME unter Beteiligung der Kieler Neuroradiologie und Neurologie die Überlegenheit des Katheters gegenüber dem Medikament belegt. Auch der VUD verweist auf die „signifikante Überlegenheit der Thrombektomie beim Schlaganfall“ und sieht bei dieser Behandlungsweise „eine erhebliche Verbesserung der Überlebensqualität und eine Verringerung des neurologischen Defizits“ für die Betroffenen.
Mit ihrem Zahlen- und Datenblatt möchte das VUD
-Magazin der Öffentlichkeit Einblick in das medizinische Leistungsportfolio der Universitätsklinika ermöglichen und einen Beitrag zur Qualität in der Krankenversorgung leisten. Die Daten basieren auf den Berechnungen der Deutschen Stiftung Organspende (DSO) und den Zahlen, die routinemäßig von den Krankenhäusern an die Krankenkassen geliefert werden.
Für Rückfragen steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Campus Kiel, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie,
Sekretariat Prof. Jansen, Tel.: 0431 500-16500, E-Mail: olav.jansen@uksh.de
Campus Lübeck, Institut für Neuroradiologie
Sekretariat Prof. Schramm, Tel.: 0451 500-17200, E-Mail: peter.schramm@uksh.de