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Neue Studienergebnisse liefern Hinweise auf Fortschritte in der Versorgung von Patienten mit retinalen Erkrankungen

categories Allgemein, Alterssichtigkeit, Augen, Diabetes, diabetisch, Forschung, Grauer Star, Ophtalmologie   1. Oktober 2016    

Retinale Erkrankungen: Neue Studienergebnisse liefern Hinweise auf Fortschritte in der Versorgung von Patienten mit retinalen Erkrankungen


Erste Ergebnisse der PERSEUS-Studie zeigen, dass Patienten mit nAMD im Praxisalltag unter Behandlung mit Aflibercept (EYLEA®) signifikante Verbesserungen der Sehschärfe erreichen können.(1) / Pilotprojekt im süddeutschen Raum zeigt Durchführbarkeit eines telemedizinischen Augenscreenings von Diabetespatienten und gibt Hinweise darauf, dass tele-medizinische Anwendungen dazu beitragen könnten, behandlungsbedürftige Menschen mit Diabetes früher einer augenärztlichen Diagnostik zuzuführen. / Bayer unterstützt Menschen mit Netzhauterkrankungen ebenso wie deren behandelnde Augenärzte mit einem umfangreichen Serviceangebot.

Leverkusen, 29. September 2016 – In der nicht-interventionellen Kohortenstudie PERSEUS wird der Einsatz von Aflibercept bei neovaskulärer Altersabhängiger Makuladegeneration (nAMD) erstmals in der täglichen Praxis in Deutschland untersucht. Primärer Endpunkt der Studie ist die mittlere Änderung der Sehschärfe (Buchstabenscore) nach 12 bzw. 24 Monaten.(1) Die Ergebnisse einer Zwischenanalyse nach sechs Monaten liefern dabei interessante Hinweise, inwieweit die positiven Ergebnisse von Aflibercept aus den klinischen Studien auch in der täglichen Behandlungspraxis erzielt werden können.

Wie Professor Dr. Nicole Eter, Münster, ausführte, beruht die Zwischenanalyse nach sechs Monaten auf den Daten von 708 bzw. 893 nAMD-Patienten (Effektivitäts- bzw. Sicherheitsanalyse) aus 67 deutschen Kliniken und Praxen.(1) Nach sechs Monaten erreichte die Gesamtgruppe aller eingeschlossenen Patienten im Durchschnitt eine Visusverbesserung um 5,2 Buchstaben.(1) Dabei zeigten sich Unterschiede zwischen nicht-vorbehandelten und vorbehandelten Patienten. Bei nicht-vorbehandelten Patienten hatte sich die Sehschärfe nach sechs Monaten um 6,9 Buchstaben verbessert, bereits vorbehandelte Patienten erreichten eine Verbesserung der Sehschärfe um 3,5 Buchstaben (p=0,0009).(1) Dieser Effekt wurde in beiden Gruppen mit durchschnittlich 4,5 Injektionen in sechs Monaten erzielt.(1) Eine Verbesserung der Sehschärfe um mindestens 15 Buchstaben erreichten 31,7% der nicht-vorbehandelten und 19,9% der vorbehandelten Patienten (p=0,002). Der Anteil der Patienten mit einer Sehkraft von mindestens 70 Buchstaben – dem sogenannten
Lesevisus – stieg in der Gruppe der nicht-vorbehandelten Patienten um 18 Prozentpunkte (24,8% auf 42,9%), in der Gruppe der vorbehandelten Patienten um 11 Prozentpunkte (26,4% auf 37,6%).(1) Die Ergebnisse nach sechs Monaten deuten darauf hin, dass die Konsequenz der Behandlung entscheidend sein könnte. Bei kontinuierlich behandelten Patienten betrug die Visusverbesserung 6,0 Buchstaben (mit durchschnittlich 5,0 Injektionen), nicht-kontinuierlich behandelte Patienten erreichten eine Visusverbesserung von 4,4 Buchstaben (mit durchschnittlich 4,1 Injektionen).(1)

Die Ergebnisse der Zwischenanalyse nach sechs Monaten stützen das bekannte Sicherheitsprofil von Aflibercept aus den zulassungsrelevanten Phase-III-Studien VIEW 1 und 2.(2,3)

Damit gibt die PERSEUS-Zwischenanalyse laut Prof. Eter erste Hinweise darauf, dass die Behandlung mit Aflibercept auch in der täglichen Praxis in Deutschland signifikante Verbesserungen der Sehschärfe erzielen kann. Die besten Ergebnisse wurden unter Behandlung mit Aflibercept bei nicht-vorbehandelten Patienten beobachtet. Unter kontinuierlicher Behandlung wurden größere Verbesserungen der Sehschärfe erreicht als unter nicht-kontinuierlicher Behandlung. Die Vorstellung des primären Endpunktes nach 12 Monaten wird in Kürze erwartet.

Telemedizinische Untersuchungen als Beitrag zur besseren Versorgung von Menschen mit Diabetes
Im Rahmen eines von Bayer unterstützten Pilotprojektes wurde in mehreren diabetologischen Schwerpunktpraxen im süddeutschen Raum untersucht, inwiefern sich ein telemedizinischer Ansatz zur Beschreibung der Versorgungssituation von Menschen mit Diabetes und zur möglichen Detektion von diabetesbedingten Erkrankungen des Auges eignet. Professor Dr. Georg Michelson, Erlangen, berichtete, dass im Rahmen des Projektes Geräte für die Fotografie des Augenhintergrundes und die optische Kohärenztomographie (OCT) sowie das Personal für deren Bedienung tageweise in diabetologische Schwerpunktpraxen entsandt wurden, sodass die Patienten qualifiziert ophthalmologisch beurteilt werden konnten. Ein Augenarzt übernahm die telemedizinische Befundung und erstellte die Arztbriefe.

86 Patienten mit einer mittleren Diabetesdauer von 14,9 Jahren und einem HbA1C von im Durchschnitt 7,08% konnten im Rahmen des Projektes untersucht und telemedizinisch befundet werden. Fast 50% der Patienten nahmen an einem Disease-Management-Programm teil, drei Viertel gaben an, ihren Blutzucker regelmäßig selbst zu messen und ein ebenso hoher Anteil gab an, regelmäßig einen Ophthalmologen zu besuchen, wobei nicht spezifiziert wurde, ob dies ein konservativ oder operativ tätiger Augenarzt war.(4) Allerdings, so Prof. Michelson, gaben nur 3,5% der Patienten an, im Vorfeld des Projektes jemals eine OCT-Untersuchung erhalten zu haben. Bei 32,9% der im Rahmen dieses Projektes untersuchten Patienten wurden retinale Blutungen entdeckt, bei 17,4% ein behandlungsbedürftiges Diabetisches Makulaödem. Prof. Michelson bezeichnete diese Raten als erstaunlich hoch.

Das Projekt zeigte die prinzipielle Durchführbarkeit mobiler OCT-Untersuchungen mit einhergehender telemedizinischer Befundung auf. Prof. Michelson konstatierte, dass ein solcher Ansatz telemedizinischer Diagnostik das Potenzial hat, die Früherkennung diabetesbedingter Augenerkrankungen entscheidend zu verbessern und betroffene Menschen einer früheren augenärztlichen Untersuchung zuzuführen.

Bayer in der Augengesundheit – Gemeinsam für mehr Lebensqualität
Bayer bietet Menschen mit Netzhauterkrankungen sowie Augenärzten und deren Praxisteams ein starkes Serviceangebot. “Unter dem Motto “Gemeinsam für mehr Lebensqualität” setzen wir uns dafür ein, Menschen mit Netzhauterkrankungen und deren behandelnde Ärzte bestmöglich darin zu unterstützen, die Herausforderungen der Diagnostik und Therapie von Netzhauterkrankungen zu bewältigen”, sagte Vanessa Lemarié, Marketingleitung Ophthalmologie, Bayer Vital GmbH, Leverkusen.
So wird in Kürze eine von Bayer unterstützte Filmreihe zur “Diabetischen Retinopathie” als Beitrag zur Krankheitsbewältigung für Menschen mit Diabetischem Makulaödem zur Verfügung stehen. Die Filme liefern umfassende Informationen zur Erkrankung und bieten einen Überblick über mögliche Therapieoptionen sowie wertvolle Hilfestellungen für den Alltag. Augenärzte können die Filme zur Patientenaufklärung nutzen, z.B. durch Einbindung der Filmmodule auf Praxis-Webseiten. Die im Internet verfügbaren Filme sollen betroffenen Menschen und auch deren Angehörigen eine Unterstützung zum positiven Umgang mit der Erkrankung bieten. “Die wichtigsten Informationsquellen für Menschen mit Diabetes, die sich speziell nach Diabetischer Retinopathie und Diabetischem Makulaödem erkundigen, sind der Arzt und die Krankenschwester sowie das Internet”, so Lemarié. Dies zeigt sich in den Ergebnissen des “DR-Barometer” – einer internationalen Studie zur Versorgungssituation bei rund 3.600 Patienten mit Diabetes und Augenerkrankungen
in 41 Ländern. Die vorläufigen Ergebnisse der deutschen Stichprobe der von Bayer unterstützten Studie wurden bereits 2015 am Rande des EURETINA-Kongresses vorgestellt.

Darüber hinaus bietet Bayer mit VisusVital einen umfassenden Service für Menschen mit Netzhauterkrankungen und den Ärzten, die sie behandeln. Der Service beinhaltet ein umfangreiches Angebot an Informations- und Ratgeberbroschüren, einen Telefon-Service zur Beantwortung von Fragen und Bestellung von Broschüren sowie eine barrierefreie Webseite, speziell für Patienten, mit Vorlesefunktion und Kontrast-Einstellungsmöglichkeiten, über die ebenfalls Informations- und Servicematerialien angefordert werden können.

Quellen:
(1)Vortrag Professor Dr. Nicole Eter, Presse-Roundtable Bayer Vital GmbH, DOG 2016
(2)Heier JS et al. Ophthalmology 2012;119(12):2537-2548
(3)Schmidt-Erfurth U et al. Ophthalmology 2014;121:193-201
(4)Vortrag Professor Dr. Georg Michelson, Presse-Roundtable Bayer Vital GmbH, DOG 2016

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