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Konsequente Therapie mit Aflibercept (EYLEA®) kann Visus auch unter Alltagsbedingungen verbessern

categories Augen, Augen, Ophtalmologie   14. März 2016    

VEGF-Inhibitoren wurden in vielen klinischen Studien erfolgreich zur Behandlung neovaskulärer Netzhauterkrankungen eingesetzt. Die Analysen von Behandlungsdaten zeigten allerdings, dass sich die positiven Ergebnisse im Praxisalltag oft nicht reproduzieren lassen. So erwiesen sich bislang in den meisten nichtinterventionellen Studien die Resultate als nicht vergleichbar mit den Ergebnissen der Zulassungsstudien, wie der Münchner Ophthalmologe und Retinaspezialist Prof. Dr. med. Michael Ulbig, München auf einer Pressekonferenz anlässlich des Bayer-Symposiums Forum Oculus 2016 ausführte. Als einen möglichen Grund für die Diskrepanz zwischen Studien und Praxis vermuten Experten, dass sich die bisher empfohlenen Behandlungsregime im Alltag häufig nur schwer durchführen lassen und nach der aktuell vorliegenden Evidenz aus den Versorgungsstudien nicht bewährt haben.(2,3,4)

Vor diesem Hintergrund könnte der VEGF-Hemmer Aflibercept (EYLEA®) die Therapie der nAMD im Praxisalltag erleichtern. Britische Augenärzte untersuchten, welche Therapierfolge mit der konsequenten Anwendung von EYLEA® nach dem zugelassenen Behandlungsschema im Praxisalltag erreicht werden können und ob das Medikament dort anhaltend effektiv ist.
Patienten erhielten dabei – gemäß der zugelassenen Dosierungsempfehlung – im ersten Behandlungsjahr drei monatliche Injektionen, gefolgt von weiteren Injektionen im Abstand von jeweils zwei Monaten.

Visusgewinn unter Aflibercept höher als in vielen anderen Real-Life-Studien
An der britischen Analyse nahmen 16 nationale Behandlungszentren teil. Die aktuell veröffentlichten Ein-Jahres-Ergebnisse beruhen auf den Behandlungsdaten von 1.682 Patienten bzw. 1.840 nicht vorbehandelten Augen. (1) Dr. med. James Talks, Newcastle upon Tyne (GB) erläuterte, dass die Visusverbesserung schon bald nach Behandlungsbeginn einsetzte und über das ganze Jahr erhalten blieb. Bei einem Ausgangsvisus von 53,7 Buchstaben gewannen die Patienten im Durchschnitt 5,1 Buchstaben hinzu; (1) dies wurde mit durchschnittlich 7 Injektionen erreicht. (1) Dr. med. Talks zufolge war der Visusgewinn damit besser als in zahlreichen anderen Studien, die auf Real-Life-Daten beruhen. (2,3,4) Allerdings ging aus der britischen Auswertung hervor, dass der Buchstabengewinn vom Ausgangsvisus abhängt: Patienten, die mit einem relativ guten Ausgangsvisus starteten, tendierten dazu, diesen Visus zu erhalten; Patienten mit einem eher schlechten Ausgangsvisus erreichten dagegen einen relativen hohen Visusgewinn. (1)
Ein weiteres wichtiges und unmittelbar patientenrelevantes Ergebnis zeigte sich bei der Analyse des Anteils an Patienten mit einem Lesevisus von ≥ 70 Buchstaben. Nach Talks` Überzeugung stellt dieser Parameter ein gutes Maß, die Frage zu beantworten, inwieweit eine Behandlungsgruppe insgesamt von der Therapie profitiert. In der britischen Kohorte verdoppelte sich dieser Anteil von 16,4 % auf 33,7 %. (1)

Der britische Ophthalmologe gewährte auch einen Ausblick auf die noch nicht publizierten Zwei-Jahres-Ergebnisse der Studie. Hier zeichnet sich ein Rückgang des Buchstabenzugewinns im zweiten Jahr ab. Einen möglichen Grund sieht Talks darin, dass das ursprüngliche Dosierungsschema verlassen wurde und die Patienten weniger Injektionen erhielten.
In einer Gruppe von Patienten, die von einer vorherigen Behandlung mit Ranibizumab umgestellt wurden, schien Aflibercept über zwei Jahre den schleichenden Visusverlust zu stoppen und das Sehvermögen zu stabilisieren.

Frühzeitige Therapie für den Erhalt eines guten Sehvermögens
Die britische Studie stellt die bislang größte Analyse von Real-Life-Daten mit Aflibercept bei nAMD dar. Sie hat gezeigt, dass sich das in den VIEW-Zulassungsstudien (5) geprüfte Dosierungsschema in die Praxis übertragen lässt und dort das Potenzial hat, die Patienten zu entlasten. Die Therapieeffekte von Aflibercept im Praxisalltag waren jenen in den klinischen Studien ähnlich und hielten über ein Jahr hinweg an. Talks plädiert dafür, keine Zeit bis zum Therapiebeginn zu verlieren. Der Grund: Je besser der Ausgangsvisus, desto größer sind die Chancen durch die Behandlung eine gute Sehschärfe zu erhalten.

Quellen:
(1) Talks JS et al. Ophthalmology 2016;123(2):337-343
(2) Holz FG et al. Br J Ophthalmol 2015;99:220-226
(3) Finger RP et al. Acta Ophthalmol 2013;91(6):540-546
(4) Wolf A et al. Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol 2014;252:647-655
(5) Heier JS et al. Ophthalmology 2012;119:2537-2548

Weitere Informationen sind im Internet zu finden unter http://www.bayer.de.

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