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Weniger Hypoglykämien bei Typ-2-Diabetes – Therapieoptimierungen mit Toujeo® in der Praxis

categories Blut, Diabetes, Gefäße, Hypoglykämien   23. November 2015    

Die Häufigkeit schwerer Hypoglykämien bei Menschen mit Diabetes zeigt eine steigende Tendenz.1 „Unterzuckerungen stehen jedoch einer guten Blutzuckereinstellung entgegen“,* betonte Dr. Tobias Wiesner, Leipzig. „Ein Schritt nach vorne in Richtung weniger Hypoglykämien kann bei Menschen mit Typ-2-Diabetes der Einsatz von Toujeo® (Insulin glargin U300, 300 E/ml) sein,“*so Dr. Thorsten Siegmund, München, und verdeutlichte dies anhand einer Metaanalyse der EDITION-Studien I bis III, die eine reduzierte Rate hypoglykämischer Ereignisse bei Menschen mit Typ-2-Diabetes unter Insulin glargin U300 vs. Insulin glargin U100 (100 E/ml, Lantus®)  belegt.2

Professor Dr. Andreas Fritsche, Tübingen, ging auf die individuellen Therapiebedürfnisse von Menschen mit Typ-2-Diabetes ein und unterstrich die Heterogenität der Erkrankung mit Blick auf  Insulinsekretion und  -sensitivität der einzelnen Patienten.3 Einen Schritt weiter gingen Li et al., die in einer Ende Oktober 2015 publizierten Untersuchung mehrere Subgruppen des Typ-2-Diabetes unterschieden.4 Je nach Subgruppe stehen Fritsche zufolge unterschiedliche Behandlungs-prioritäten wie Blutzuckersenkung, Hypoglykämievermeidung oder das Adressieren von Herz-Kreislauferkrankungen im Vordergrund.

Hypoglykämien vs. gute Einstellung

„Die Behandlung des Diabetes ist ein Balanceakt zwischen guter Blutzuckereinstellung und möglichst geringem Hypoglykämierisiko, denn das Auftreten von Unterzuckerungen steht einer guten glykämischen Kontrolle entgegen“, so Wiesner und ergänzte: „Hypoglykämien sind bei Menschen mit Diabetes häufig und ihre Prävalenz nimmt mit steigender Diabetesdauer und bei höheren HbA1c-Werten zu.“5 Daten einer deutschen populationsbasierten Langzeitstudie von Holstein et al. zeigen außerdem, dass die Inzidenz  schwerer Hypoglykämien in den Jahren 2007 bis 2010 substanziell höher lag als im Vergleichszeitraum zehn Jahre zuvor.1 „Dies macht besonders betroffen, da Patienten mit einer schweren Hypoglykämie ein deutlich erhöhtes Risiko haben in den darauffolgenden fünf Jahren zu versterben.“5

Wiesner betonte: „Um das individuelle Unterzuckerungsrisiko im Praxisalltag abschätzen zu können, fehlte jedoch bisher ein praxisnahes Tool.“ Gemeinsam mit anderen Experten entwickelte Wiesner deshalb den „Hyposcore“. Mit einer Literaturrecherche identifizierte die Arbeitsgruppe zunächst 222 relevante Studien, die mithilfe der klinischen Expertise der Arbeitsgruppe  ausgewertet wurden und fünf Majorkriterien ergaben – Faktoren, die allein und unabhängig von Begleitumständen ein hohes Hypoglykämierisiko darstellen.6 Diese sind: Schwere Hypoglykämie in der Anamnese, Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörungen, Demenz, schwere Niereninsuffizienz und die Behandlung geriatrischer Patienten. Zu „Minorkriterien“ gehören symptomatische oder dokumentierte Hypoglykämien in der Anamnese, eine Alter über 70 Jahre, eine Diabetesdauer von mehr als zehn Jahren oder eine fehlende Diabetesschulung. Für ein mittleres Unterzuckerungsrisiko sprechen zwei erfüllte Minorkiterien, bei drei oder mehr erfüllten Minorkriterien ist von einem hohen Hypoglykämierisiko auszugehen.6

Geringeres Risiko für Hypoglykämien bei Typ-2-Diabetes

„Einen Beitrag zur Senkung des individuellen Hypoglykämierisikos können neue Basalinsuline wie Insulin glargin U300 bei Menschen mit Typ-2-Diabetes leisten“,2 machte Siegmund klar. Insulin glargin U300 hat im Vergleich zu Insulin glargin U100 eine dreifach höhere Konzentration, ein geringeres Volumen und bildet nach der subkutanen Injektion ein kompakteres Depot mit einer reduzierten Oberfläche.7,8 „Diese Oberflächenkomponente ist das entscheidende Kriterium der verbesserten Pharmakokinetik und -dynamik von Insulin glargin U300“, so Siegmund. Er präsentierte dazu Daten von Jockel et al., die zeigen, dass je größer das Injektionsvolumen von Insulin glargin, umso breitflächiger und unregelmäßiger breitet sich das Depot nach der Injektion im Gewebe aus. Ein reduziertes Injektionsvolumen ist dagegen mit einer kleineren Oberfläche und einer gleichmäßigeren Verteilung im Gewebe assoziiert.9 Aus der reduzierten Oberfläche von Insulin glargin U300 im Vergleich zu Insulin glargin U100 resultiert eine langsamere, länger anhaltende und gleichmäßig über den Tag verteilte Insulinfreisetzung sowie ein stabileres Wirkprofil über mehr als 24 Stunden.7-11

Eine Metaanalyse der EDITION-Studien I bis III, die das neue Basalinsulin bei einer heterogenen Population an Menschen mit Typ-2-Diabetes sowohl im Rahmen einer basalunterstützen als auch einer intensivierten Insulintherapie (BOT und ICT) untersuchten, bestätigt die klinischen Vorteile von Insulin glargin U300: Nach sechs Monaten zeigte bei vergleichbarer glykämischer Kontrolle ein reduziertes Risiko für Hypoglykämien unter Insulin glargin U300 im Vergleich zu Insulin glargin U100.2

Quelle:

Sanofi-Symposium „Therapieoptimierungen in der Praxis – Erfahrungsaustausch und neue Tools in der Insulintherapie“, im Rahmen der DDG-Herbsttagung, Düsseldorf, 6. November 2015; Veranstalter Sanofi

1      Holstein et al., Diab Care 2012;35(5):972-975

2      Ritzel R et al., Diabetes Obes Metab 2015; 17(9):859-67, DOI:10.1111/dom.12485

3      Wagner R et al., Dtsch Med Wochenschr 2014;139:1109-1113

4      Li Li et al., Science Translational Medicine 2015; 311 (7): 311ra174,  DOI: 10.1126/scitranslmed.aaa9364

5      McCoy et al., Diab Care 2012;35:1897-1901

6      Anderten H et al., Diabetes Stoffw Herz 2015;24256-61

7      Owens DR et al., Diabetes Metab Res Rev 2014;30:104-19

8      Toujeo® Fachinformation, Stand Juni 2015

9      Jockel JP et al., J Diabetes Sci Technol 2013;7:227-37

10    Shiramoto M et al., Diabetes Obes Metab 2014:epub ahead of print, DOI: 10.1111/dom.12415

11    Becker RHA et al., Diabetes Care 2015;38(4):637-43, DOI: 10.2337/dc14-0006


Über Toujeo®

Obwohl Basalinsulin seit Jahrzehnten als Meilenstein in der Behandlung von Diabetes gilt, bleiben in der Realität wichtige medizinische Bedürfnisse unerfüllt; so erreicht etwa die Hälfte der behandelten Patienten ihre Blutzuckerzielwerte nicht.A-F Darüber hinaus wird in der Initiierungs- und der Erhaltungsphase die optimale Insulindosis oft nicht erreicht. Insulin glargin U300 ist ein einmal tägliches Basalinsulin der nächsten Generation Insulin glargin, das auf dem häufig eingesetzten Molekül Insulin glargin beruht, dessen Nutzen-Risiko-Profil gut bekannt ist.G Sein kompaktes subkutanes Depot führt zu stabileren und verlängerten pharmakokinetischen und pharmakodynamischen (PK/PD) Profilen.H,I,K Toujeo® wurde von der amerikanischen Food & Drug Administration (FDA), der europäischen Kommission und Health Canada zugelassen und wird von anderen Zulassungsbehörden weltweit geprüft. Schulungsmaterialien und weitere Sicherheitsinformationen zu Insulin glargin U300 unter http://mein.sanofi.de/Produkte/Toujeo.

A Banegas JR et al., Eur Heart J. 2011;32(17):2143-52, DOI: 10.1093/eurheartj/ehr080; B Stark Casagrande S, et al., Diabetes Care. 2013;36(8):2271-9, DOI: 10.2337/dc12-2258; C Chan JCN et al., Diabetes Care. 2009;32(2):227-33, DOI: 10.2337/dc08-0435; D Choi YJ et al. Diabetes Care., 2009;32(11):2016-20, DOI: 10.2337/dc08-2228; E Steinberg BA et al., American Heart Journal. 2008;156(4):719-27, DOI: 10.1016/j.ahj.2008.05.020; F Vouri SM et al., Journal of managed care pharmacy: JMCP 2011;17(4):304-12, DOI, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21534641; G Gerstein HC et al., The New England Journal of Medicine. 2012;367(4):319-28 (Studie durchgeführt mit Lantus® bei Patienten mit hohem kardiovaskulären Risiko und gestörter Nüchternglukose (IFG) oder verminderter Glukosetoleranz (IGT) (12 % der Patienten) oder einem Typ-2-Diabetes, der mit ≤ 1 OAD behandelt wurde (88 % der Patienten); Toujeo® ist nicht zur Behandlung bei Prädiabetes zugelassen).;DOI: 10.1056/NEJMoa1203858; H Steinstraesser A et al., Diabetes, Obesity and Metabolism. 2014;16(9):873-6, DOI: 10.1111/dom.12283; I Becker RHA et al., Diabetes Care. 2015;38(4):637-43, DOI: 10.2337/dc14-0006; K Shiramoto M et al. Diabetes, Obesity and Metabolism. 2014:epub ahead of print, DOI: 10.1111/dom.12415.

 

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