27
Jul

Borreliose zunehmend schwieriger zu erkennen

categories Blut, Infektologie, Neurologie   27. Juli 2015    

Die durch Zecken übertragene Infektionskrankheit Borreliose ist nicht immer leicht zu erkennen. Es gibt unterschiedliche Bakterienarten und verschiedene Ausprägungsstadien der Infektion. Diagnostik und Therapiemöglichkeiten werden zudem in medizinischen Fachkreisen kontrovers diskutiert. Bisher teilte man die Borreliose in drei Stadien des zeitlichen Verlaufes und der charakteristischen Symptome ein:

► Im ersten Stadium zeigt sich eventuell die charakteristische ringförmige Ausbreitung um den Einstich herum (Erythemamigrans);
► Ausbreitungsstadium mit Fieber, Gelenkschmerzen, Lymphknotenschwellungen, Muskelschmerzen, Nervenlähmungen etc.;
► Im Spätstadium können eine pergamentartige Hautausdünnung und eventuell neurologische Beschwerden und Ausfälle (Neuroborreliose) auftreten.

Diese klassische Stufeneinteilung hat aber heute keine Gültigkeit mehr, da sich die Verlaufsformen z. T. überschneiden und auch die einzelnen Stadien nicht immer durchlebt werden.

Eine Borreliose kann sich jederzeit in jeder Ausprägungsart zeigen. Eine Neuroborreliose, d. h. ein Befall des peripheren und zentralen Nervensystems, tritt entweder recht frühzeitig nach der Infektion (häufig: halbseitige Gesichtslähmung) oder erst nach Monaten und Jahren in Erscheinung. Sie zeigt sich z. B. durch chronische Rückenschmerzen, Nervenschmerzen und Kribbeln (Parästhesien) sowie Seh-, Hör-, Riech- und Geschmackstörungen.

Zecke
Fotorechte: www.zecken.de

Es ist zu bedenken, dass nicht jeder Zeckenbiss zu einer Infektion führt, denn die Zecke muss selbst mit Borrelien infiziert sein, um diese beim Saugakt (eventuell) zu übertragen. Aber selbst wenn Borrelien übertragen wurden, müssen diese noch nicht zu einer Infektion führen, sofern das Immunsystem des Betroffenen in der Lage ist, die Erreger selbstständig zu erkennen und zu beseitigen.

Da das klassische, beweisende Symptom – die kreisförmige Rötung – nur in etwa 40–60 % der Infektionen auftritt, werden verschiedene Labortests zur Diagnose eingesetzt. Bei einer länger zurückliegenden oder chronischen Infektion ist deren Aussagekraft jedoch begrenzt.

Sofern der begründete Verdacht auf eine Infektion besteht, muss antibiotisch behandelt werden, und zwar ausreichend dosiert und lange genug: z. B. mit Doxyzyklin 200–400 mg/Tag oder Minozyklin 100–200 mg/Tag über mindestens 21, besser 28 Tage (Kontraindikationen beachten).

Die Therapie einer chronischen Borreliose oder einer Neuroborreliose ist wesentlich komplizierter und umfangreicher als die Behandlung einer frischen Infektion, denn dazu müssen oft antibiotische Wirkstoffe kombiniert oder per Infusion verabreicht werden.

Es besteht aber auch die Möglichkeit, eine chronische Infektion mit pflanzlichen Wirkstoffen allein oder in Kombination mit Antibiotika zu behandeln. Unter anderem kommen Weihrauch, Kurkuma, Pfefferextrakte, Kakaoschalenextrakte in Frage.

Grundsätzlich empfiehlt sich, eine immunstärkende Therapie hinzuzufügen, z. B. Eigenblut kombiniert mit schmerzhemmenden oder nervenregenerierenden homöopathischen Komplexmitteln.

Weitere Informationen von Dr. med. Markus Pfisterer in Naturarzt 8/2015.

Quelle: Naturarzt.

Kommentare

Die Kommentarfunktion für diesen Beitrag wurde deaktiviert.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies und dem Einsatz von Google Analytics zu. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen