30 Jul |
Ameisen unter der Haut: Restless-Legs-Beschwerden werden oft wie Juckreiz empfundenFrauen, Gefäße, Männer, Neurologie, Parkinson 30. Juli 2015 |
Menschen, die an dem Restless-Legs-Syndrom (RLS) leiden, wissen meist gar nicht, was mit ihnen los ist. Es ist für sie schwierig, ihre Beschwerden eindeutig zuzuordnen. Sie empfinden die Symptome irgendwie eigenartig und seltsam. Häufig ähnelt das Gefühl einer Art Juckreiz, den Patienten zum Beispiel so beschreiben:
„Sobald ich zur Ruhe komme, geht es los. Es ist als ob Hunderte von Ameisen unter meiner Haut entlang laufen.“
„Es ist für mich fast unmöglich still zu liegen. Tief unter meinen Muskeln fängt es fürchterlich an zu jucken“
Das Einzige was dann hilft, ist, einem starken Drang nach Bewegung nachzugeben und umherzulaufen. Nur dann lässt dieses unangenehme Gefühl nach – ein typisches Zeichen für RLS. Da die Beschwerden meist in Ruhephasen auftreten, können viele Patienten tagsüber kaum noch entspannen und schlafen sehr schlecht – häufig nur wenige Stunden in der Nacht.
Vorsicht beim Einsatz von Antihistaminika
Meist gehen die Patienten erstmal gegen das unerklärliche „Jucken“ vor. Doch hier muss man aufpassen: Bei Juckreiz wird oft eine Behandlung mit Antihistaminika (Medikamente, die die Wirkung von Histamin abschwächen und z. B. bei allergischen Reaktionen eingesetzt werden) empfohlen, in der Annahme, es handele sich um eine allergische Reaktion. Diese Arzneimittel können die RLS-Beschwerden aber häufig noch verstärken.
RLS kann mit der richtigen Therapie gut behandelt werden
Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man einen Arzt, am besten einen Neurologen, aufsuchen und diesem alle Symptome möglichst genau schildern. Wird RLS diagnostiziert, bessern sich die Beschwerden durch eine passende Therapie meist erheblich. Das Missempfinden vermindert sich, die Patienten können endlich wieder entspannen und gut schlafen. Medikamente, die auch bei der Behandlung von Parkinson genutzt werden, können hier – in niedrigen Dosierungen – helfen. Neben Tabletten gibt es auch ein Wirkstoffpflaster, das den Wirkstoff gleichmäßig über 24 Stunden an den Körper abgibt. So können sich die RLS-Symptome während der Nacht und des Tages verbessern.
Je nach Schweregrad des Restless-Legs-Syndroms
können auch diese Tipps zusätzlich helfen:
- Massagen, Bürsten und Abreiben der Beine mit durchblutungsfördernden oder kühlenden Salben und Lotionen sind angenehm und wirken lindernd. Ebenso können Aufgüsse oder Wechselbäder mit kaltem oder heißem Wasser helfen.
- Regelmäßige Bewegung fördert die Gesundheit allgemein, verbessert die Schlafqualität und kann die RLS-Beschwerden günstig beeinflussen. Dabei kommt es auf das richtige Maß an. Man sollte täglich 30-60 Minuten körperlich aktiv sein. Besonders gut geeignet sind Sportarten, bei denen die Beine bewegt werden, wie Radfahren, Wandern und Walking.
www.rls-gut-behandeln.de
Wenn die Beschwerden wieder stärker werden
Unter einer Therapie bessern sich die Beschwerden meist. Eingesetzt werden dabei die Wirkstoffe „L-Dopa“ oder „Dopaminagonisten“. Doch manchmal kommt es unter einer solchen Therapie zur sogenannten „Augmentation“: Das bedeutet, dass die Beschwerden trotz der Medikamente wieder stärker werden, so dass ein Teufelskreis entstehen kann.
Umstellung der Therapie kann helfen
Ein Wechsel auf eine Therapie mit einem anderen Wirkstoff, z. B. mit einem Dopaminagonisten kann dann Besserung bringen. Diese können als Tablette oder Wirkstoffpflaster verabreicht werden. Letzteres bietet sich an, wenn Patienten bereits andere Medikamente einnehmen müssen oder generell mit der Tabletten-Einnahme Probleme haben.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.rls-gut-behandeln.de.
Warum geben meine Beine keine Ruhe?
1. Missempfindungen? Leiden Sie unter Missempfindungen wie Kribbeln, Ziehen oder Schmerzen in den Beinen, verbunden mit einem unnatürlichen Bewegungsdrang der Beine?2. Auch im Ruhezustand? Treten die Beschwerden in Ruhe auf bzw. verstärken sie sich in Ruhe? 3. Hilft Bewegung? 4. Abends oder nachts stärker? |
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