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Insulin glargin: Flaches Wirkprofil und niedriges Hypoglykämierisiko

categories Blut, Diabetes   3. März 2015    

Ein Update des Positionspapiers der amerikanischen und europäischen Diabetesgesellschaften (ADA und EASD), das im Januar 2015 erschienen ist, bestätigt die Bedeutung von Basalinsulin in der Behandlung des Typ-2-Diabetes: Basalinsulin ist erneut in allen Stadien der Therapie direkt nach Metformin vorgesehen.1,2 Differenziert man die verschiedenen Basalinsuline anhand ihrer Pharmakokinetik resultiert aus dem langen und flachen Wirkprofil von Insulin glargin (Lantus®) eine erhebliche Reduktion des Hypoglykämierisikos im Vergleich zu NPH-Insulin bei gleichem HbA1c.3 „Insulin glargin hat sich aufgrund des niedrigeren Hypoglykämierisikos und der guten 24-Stunden-Abdeckung durchgesetzt und gilt heute als Goldstandard unter den Basalinsulinen“, erklärte Professor Dr. Monika Kellerer, Stuttgart, im Rahmen des 7. Hauptstadt-Symposium Diabetes in Berlin.*

BOT mit Insulin glargin: Weniger Hypoglykämien als unter Vergleichstherapien

Die Bedeutung einer frühen Therapie unterstrich Professor Dr. Petra-Maria Schumm-Dräger, München, anhand großer Outcome-Studien und betonte:4 „Je weiter die Diabeteserkrankung fortgeschritten ist, desto geringer ist die Wirkung einer verbesserten glykämischen Kontrolle auf Diabeteskomplikationen.“

Als Einstieg in die Insulintherapie beim Typ-2-Diabetes empfahl Schumm-Dräger eine Einstellung des Nüchtern-Blutzuckers nach dem Prinzip „Fix Fasting First“, denn damit verbessert sich das gesamte 24-Stunden-Blutzuckerprofil.5 Wird als Basalinsulin Insulin glargin eingesetzt, profitieren die Patienten davon mit einem signifikant geringeren Hypoglykämierisiko im Vergleich zu NPH-Insulin, Insulin lispro oder Mischinsulin. Dies zeigen aktuelle Ergebnisse einer gepoolten Analyse aus neun randomisierten, kontrollierten Studien die eine Insulin-glargin-basierte BOT mit anderen Therapieregimen verglich. Die Analyse ergab vergleichbare Ergebnisse auch bei Patienten mit kardiovaskulären Risikofaktoren, so Schumm-Dräger.6

Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit Daten von Rosenstock et al. die zeigen, dass unter Insulin glargin – unabhängig vom erreichten HbA1c-Wert – signifikant weniger symptomatische Hypoglykämien pro Patientenjahr auftreten als unter NPH-Insulin (p=0,001).7

Intensivierung mit prandialem Insulin

Patienten, die mit einer basalunterstützen oralen Therapie (BOT) keine zufriedenstellende glykämische Kontrolle mehr erreichen, können von der zusätzlichen Intensivierung mit einem prandialen Insulin profitieren, erklärte Professor Dr. Geremia Bolli, Perugia, Italien. So lasse sich mit der zusätzlichen Verabreichung von prandialem Insulin zur Hauptmahlzeit der HbA1c signifikant senken und ein optimiertes 24-Stunden-Blutzuckerprofil erreichen.8 Verzichtet werden sollte Bolli zufolge dagegen auf die Gabe von Mischinsulin: „Damit bleibt entweder der HbA1c über 7 Prozent und/oder das Hypoglykämierisiko steigt.“9,10

*7. Hauptstadt-Symposium Diabetes 2015, „Diabetsbehandlung im Umbruch – den Wandel gestalten“,
24. Januar 2015, Berlin; Veranstalter: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH

Quellen:

1 Inzucchi SE et al., Diabetes Care 2012;35:1364-1379
2 Inzucchi SE et al., Diabetes Care 2015;38:140-149
3 Mullins P et al., Clin Ther 2007;29:1607-1619
4 Bianchi C, Del Prato S., Rev Diabet Stud 2011;8:432-440
5 Hirsch et al., Clin Diabetes 2005;23:78-86
6 Blonde L et al., Postgrad Med 2014; 126:172-189
7 Rosenstock J et al., J Diabetes Complications 2014; 28:742-749
8 Lankisch M et al., Diab Obes Metab 2008;19:1178-1185
9 Riddle MC et al., Diab Obes Metab 2014;16:396-402
10 Luzio S et al., Diabetologia 2006;49:1163-1168

 

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