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Proteom-Analyse zeigt: Olivenöl kann Herzgesundheit verbessernHerz 2. Dezember 2014 |
Wer Angst um sein Herz hat, sollte besser in Frankreich, Portugal, Italien oder Spanien leben, da in Europa von Nord nach Süd die Häufigkeit von Herzinfarkten abnimmt, was der mediterranen Kost zugeschrieben wird. In einer neuen Studie konnte mit Hilfe der Proteom-Analyse erstmals nachgewiesen werden, was bislang nur vermutet wurde: Der Verzehr von Olivenöl verbessert die Herzgesundheit drastisch.
Wissenschaftler der Universitäten Glasgow und Lissabon sowie des deutschen Unternehmens Mosaiques Diagnostics haben den Effekt von Olivenöl auf die Herzgesundheit von gesunden Probanden, die sich nicht nach der Mittelmeerdiät ernähren, erforscht. 63 Studienteilnehmer wurden in zwei Gruppen unterteilt und gebeten, sechs Wochen lang Olivenöl (20 Milliliter pro Tag, entweder reich oder nicht reich an Phenolen) zu konsumieren. Das Forschungsteam wendete eine neue Technologie für die Diagnostik an, um die Wirkung der Ölbestandteile auf die Gesundheit zu studieren: Urinproben wurden auf eine Reihe von Peptiden, die kürzere Aminosäureketten haben als Proteine, untersucht. Diese Peptide waren bereits als Biomarker für Krankheiten wie die Koronare Herzkrankheit identifiziert.
Diese spezielle Herangehensweise der Proteom-Analyse besteht in der Identifikation von bestimmten veränderten Proteinmustern, die auf eine frühe Manifestierung von Krankheiten aufmerksam machen, lange bevor Symptome auftauchen. Die Ergebnisse der Studie zeigten in beiden Gruppen eine Verbesserung der Messwerte für die Koronare Herzkrankheit, die bei den Herzerkrankungen die häufigste Form ist. „Wir fanden heraus, dass ungeachtet des Bestandteils an Phenolen ein positiver Effekt bei den Messwerten für Koronare Herzkrankheit nachgewiesen werden konnte. In der Studienpopulation schien jede Art von Olivenöl, ob veredelt oder nicht, einen großen Nutzen zu haben“, resümiert Dr. Emilie Combet von der Medizinischen Fakultät der Universität Glasgow. „Es ist das erste Mal, dass diese von Mosaiques Diagnostics entwickelte Technologie auf die Frage angewandt wurde, welche Nahrungsbestandteile wirklich der Gesundheit nützen“, berichtet Dr. Bill Mullen vom Institut für kardiovaskuläre und medizinische Wissenschaft der Universität Glasgow. “Wenn wir die frühen Fingerabdrücke von Krankheiten identifizieren können, bevor diese sich festsetzen können, sind wir auch in der Lage sie zu behandeln, ehe sie kostenverursachende medizinische Eingriffe notwendig machen.“
Tragfähige Beweise dafür zu liefern, dass jemand seine Ernährung ändern und damit einen messbaren Effekt auf seine Gesundheit produzieren kann, erwies sich in der Vergangenheit als ziemlich schwer. „Keiner der hergebrachten Marker für die Koronare Herzkrankheit habe sich in der Studie verändert. Mit Hilfe der Urin-Proteom-Analyse konnten wir nun zum ersten Mal den gesundheitlichen Effekt der Ernährung in einer kleinen Studienpopulation bereits nach sechs Wochen nachweisen und damit ein Ansporn für Menschen zu liefern, ihren Lebensstil zu ändern“, wünscht sich Professor Dr. Dr. Harald Mischak, CSO der Mosaiques Diagnostics GmbH.