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DGVS-Kongress 2014: Zeit zum Umdenken in der HCV-Therapie – neue interferonfreie Therapieregime könnten die Krankheitslast erheblich senken

categories Hepatitis, Krebs, Leber, Tumore   22. September 2014    

Neue interferonfreie Therapieregime zur Behandlung der chronischen Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) könnten in Zukunft bei einem Großteil der Patienten Spätfolgen wie Leberzirrhose und Leberzellkarzinome verhindern. Darauf weist das Robert Koch-Institut in seinem aktuellen Situationsbericht zur Virushepatitis in Deutschland hin.1 Dass dies dringend notwendig ist, machten führende Experten auf der 69. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e. V. (DGVS) deutlich, die von 17. bis 20. September in Leipzig stattfand. Sie erwarten in den kommenden Jahren einen deutlichen Anstieg an HCV-induzierten Komplikationen in Deutschland.

Trotz Fortschritten in der Therapie sind weltweit etwa 160 Millionen Menschen chronisch mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) infiziert.2 In Deutschland liegt die Prävalenz bei etwa 300.000.3 Die Zahl der Erstdiagnosen belief sich im Jahr 2013 auf 5.156 Fälle, wobei man von einer weitaus höheren Dunkelziffer ausgeht.1 „Obwohl die Infektionsrate in den letzten 20 Jahren zurückgegangen ist, rechnen wir mit einer deutlichen Zunahme von HCV-assoziierten Erkrankungen wie dekompensierten Zirrhosen, Leberzellkarzinomen und Lebertransplantationen“, erläutert Prof. Dr. Thomas Berg, Universitätsklinikum Leipzig. Bleiben Therapie und Diagnoseraten unverändert, könnte die Rate HCV-induzierter Zirrhosen in Deutschland von 35.000 im Jahr 2013 auf knapp 40.000 im Jahr 2020 steigen.4

Interferonfreie GT1-Therapien in den Startlöchern
Neue Therapieregime werden insbesondere für Patienten mit Genotyp 1 (GT1), der in Deutschland am weitesten verbreitet ist und als schwierig zu behandeln gilt, benötigt.5 Mit den neuen rein oralen, interferonfreien Therapieregimen für diese Patientengruppe stehen weitere Behandlungsoptionen kurz vor der Zulassung, die diesem hohen medizinischen Bedarf entgegenkommen. So erreicht das HCV-Therapieregime von AbbVie hohe Heilungsraten von 92 bis 100 % bei geringen Nebenwirkungen und einer Therapiedauer von in der Regel 12 Wochen.6,7,8,9,10 Diese Eigenschaften sind über eine breite Patientenpopulation hinweg konsistent. Dies gilt auch für Patienten mit kompensierter Leberzirrhose, bei denen ähnlich hohe Heilungsraten erreicht wurden.8 „Für uns als behandelnde Ärzte ist es sehr wichtig, dass ein Therapieregime bei einer großen Bandbreite an Patienten einsetzbar ist, unabhängig davon ob sie therapienaiv, vorbehandelt, HIV-koinfiziert oder bereits zirrhotisch sind“, berichtet PD Dr. Holger Hinrichsen, Gastroenterologisch-Hepatologisches Zentrum Kiel. Das Therapieregime von AbbVie wird im Rahmen des bisher größten rein oralen, interferonfreien,

Direkte Hemmung an drei Schaltstellen der Virusreplikation
„Die heute erreichten hohen Heilungsraten waren in der HCV-Therapie lange nicht denkbar, denn das Hepatitis-C-Virus ist sehr komplex. Es existieren sechs verschiedene Genotypen mit zahlreichen Subtypen. Innerhalb einer Sekunde entstehen mehr als 11,5 Millionen virale Kopien“, erläutert Hinrichsen. Während es bisher nicht gelungen ist, einen Impfstoff gegen das Virus zu entwickeln, erzielte die Forschung mit der Entwicklung der direkt antiviral wirksamen Substanzen (direct-acting antivirals, DAAs) den entscheidenden Durchbruch. Durch die Hemmung verschiedener Proteine erreichen sie eine Unterbrechung der Virusreplikation. Das Therapieregime von AbbVie setzt an drei entscheidenden Schaltstellen an. Es beinhaltet die drei unternehmenseigenen Wirkstoffe ABT-450, einen NS3/4A-Proteaseinhibitor, Ombitasvir, einen NS5A-Replikationskomplex-Inhibitor, und Dasabuvir, einen nicht-nukleosidischen NS5B-Polymeraseinhibitor.

Über das in der Prüfphase befindliche HCV-Therapieregime von AbbVie
Das in der Prüfphase befindliche Therapieregime von AbbVie besteht aus einer Fixdosiskombination von ABT-450/Ritonavir und Ombitasvir (ABT-267) sowie Dasabuvir (ABT-333) mit oder ohne Ribavirin. Die Kombination der drei unterschiedlichen Wirkmechanismen hat zur Folge, dass der Replikationsprozess des Hepatitis-C-Virus unterbrochen wird. Ziel ist es, die anhaltenden virologischen Ansprechraten (SVR-Raten) in verschiedenen Patientenpopulationen zu verbessern.

Weitere Informationen zu den Phase-III-Studien von AbbVie finden Sie unter: www.clinicaltrials.gov.

Das HCV-Entwicklungsprogramm von AbbVie
Das klinische Entwicklungsprogramm von AbbVie zu HCV ist darauf ausgerichtet, durch die Erforschung eines interferonfreien, rein oralen Therapieregimes mit und ohne Ribavirin wissenschaftliche Kenntnisse und die klinische Versorgung auszubauen. Das Programm hat das Ziel, bei so vielen Patienten wie möglich hohe anhaltende virologische Ansprechraten (SVR-Raten) zu erreichen, einschließlich solcher, die gemeinhin nicht gut auf eine Behandlung ansprechen, wie diejenigen, die auf eine vorherige interferonbasierte Therapie nicht angesprochen haben (Non-Responder) oder Patienten mit fortgeschrittener Leberfibrose oder -zirrhose.

ABT-450 wurde im Zuge der bestehenden Zusammenarbeit zwischen AbbVie und Enanta Pharmaceuticals (NASDAQ: ENTA) zu HCV-Proteaseinhibitoren und Therapieregimen mit Proteaseinhibitoren entdeckt. ABT-450 wird von AbbVie zur Verwendung in Kombination mit anderen Prüfpräparaten zur HCV-Therapie entwickelt.

Über AbbVie
AbbVie ist ein globales, forschendes BioPharma-Unternehmen, das 2013 aus der Aufteilung von Abbott Laboratories entstanden ist. Ziel von AbbVie ist es, mit seiner Expertise, seinem einzigartigen Innovationsansatz und seinen engagierten Mitarbeitern innovative Therapien für einige der komplexesten und schwerwiegendsten Krankheiten der Welt zu entwickeln und bereitzustellen. AbbVie beschäftigt weltweit etwa 25.000 Mitarbeiter und vertreibt seine Medikamente in über 170 Ländern. Weitere Informationen zum Unternehmen und seinen Mitarbeitern sowie zum Portfolio und Engagement finden Sie unter www.abbvie.com. Folgen Sie @abbvie auf Twitter oder besuchen Sie unsere Karriereseite auf Facebook oder LinkedIn.

Quellen:
1 Robert Koch-Institut. Epidemiologisches Bulletin 2014; 31:1-10. Online publiziert unter: http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2014/Ausgaben/31_14.pdf?__blob=publicationFile. Letzter Zugriff: 29.08.2014.
2 Lavanchy D. Clin Microbiol Infect 2011; 17(2):107-15.
3 Razavi et al. J Viral Hep 2014, 21, (Suppl. 1):34-59.
4 Wedemeyer H et al. J Viral Hepat 2014; 21 (Suppl 1):60-89.
5 European Association for the Study of the Liver. J Hepatol 2014; 60(2):392-420.
6 Andreone P et al. Gastroenterology 2014; 147(2):359-65.e1.
7 Ferenci P et al. N Engl J Med 2014; 370(21):1983-92.
8 Poordad F et al. NEJM 2014; 370(21):1973-82.
9 Feld JJ et al. NEJM 2014; 370(17):1594-603.
10 Zeuzem S et al. NEJM 2014; 370(17):1604-14.

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