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MitraClip: Minimal-invasives Verfahren lässt das Herz wieder kraftvoll arbeiten

categories Frauen, Herz, Koronarsystem, Männer   16. Juni 2014    

Das MitraClip-System® wird millimetergenau platziert. @ Abbott

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind immer noch Todesursache Nummer eins in den westlichen Industrienationen. Nicht selten liegt das Problem in einer Schwäche der Herzklappen. Am häufigsten ist die sogenannte Mitralklappeninsuffizienz. Nahezu jeder Zehnte ab 75 Jahren allein in Europa und den USA ist davon betroffen.

Doch was ist eine Mitralklappeninsuffizienz?

Die Hauptaufgabe des Herzens besteht darin, das von der Lunge mit Sauerstoff angereicherte Blut zurück in den Kreislauf zu pumpen. Das Blut wird dabei vom Herz in die Hauptschlagader, auch Aorta genannt, gepumpt. Von dieser Hauptschlagader gehen alle Gefäße ab, welche nach weiterer Verzweigung den Körper mit Blut versorgen. Damit das Blut, nachdem es einmal in den Körperkreislauf gepumpt worden ist, nicht mehr ins Herz zurückfließen kann, befindet sich am Übergang vom Herz zur Hauptschlagader eine Klappe (Aortenklappe), welche nur in einer Richtung durchgängig ist. Wenn das Herz Blut in den Kreislauf pumpt, geht sie auf und verschließt sich nach jedem Herzschlag wieder, damit das Blut nicht zurück ins Herz fließen kann.

Eine Klappe mit ähnlicher Funktion, die Mitralklappe, befindet sich zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer, wo das Blut aus dem Lungenkreislauf in die linke Herzhöhle einströmt. Sie besteht aus zwei segelähnlichen Klappenteilen und gewährleistet, dass das Blut bei der Pumpaktion der Herzkammer nur in Richtung des Körperkreislaufs fließen kann und nicht zurück in die Lungen gepumpt wird.

Besteht nun eine Mitralklappeninsuffizienz, ist diese Klappe nicht mehr dicht, und es fließt je nach dem Ausmaß der Schwäche ein kleinerer oder größerer Anteil des Blutes in die Lungen zurück. Zusammen mit dem Blut, das zusätzlich aus den Lungen ins linke Herz fließt, erhöht sich das Blutvolumen deutlich und führt zu einer massiven Belastung der linken Herzkammer. Mit der Zeit kann das Herz überlastet werden und aufgrund der dauernden Überforderung versagen.

Die Ursachen einer Mitralklappeninsuffizienz sind vielfältig. Früher war die häufigste Ursache eine Klappenzerstörung durch das rheumatische Fieber, welches nach einer Infektion der oberen Atemwege mit Bakterien wie Streptokokken auftreten kann. Heute sind die häufigsten Auslöser vor allem die altersbedingte Schädigung oder Verkalkung der Mitralklappe. Ebenfalls häufige Auslöser für eine Mitralklappeninsuffizienz sind der Herzinfarkt bei koronarer Herzkrankheit sowie Entzündungen der Herzklappen (Endokarditis).

Das MitraClip-System® schließt die Segel der Mitralklappe. @Abbott

Wie kann eine Mitralklappeninsuffizienz therapiert werden?

Mit Medikamenten können nur die Symptome gelindert werden, jedoch nicht die Ursache behoben werden. Daneben gibt es die Möglichkeit eines chirurgischen Eingriffs, welcher jedoch für viele Patienten aufgrund von Begleiterkrankungen nicht geeignet ist. Eine weitere Behandlungsmethode ist das sogenannte MitraClip-System©. Es ist ein minimal-invasives Verfahren zur Behandlung einer Mitralklappeninsuffizienz, das den Patienten so gut wie möglich schont. Hierbei werden die Segel der Mitralklappe mit einem Clip geschlossen. Die Folge: Atemnot, Herzrhythmusstörungen und schnelle Erschöpfung lassen bei Betroffenen spürbar nach, die Lebensqualität verbessert sich.

Das System wird über die Leistenvene in das Herz vorgebracht. Die Prozedur erfolgt bei schlagendem Herzen – eine Herz-Lungen-Maschine wird daher nicht benötigt. Dank des komplexen, steuerbaren Katheters, kann der Clip millimetergenau platziert werden, wodurch ein optimales Ergebnis erzielt werden kann. Durch die Kombination bildgebender Verfahren wie Röntgen und 3D-Ultraschall können sich die Operateure sehr gut im Körper des Patienten orientieren.

Das System ist in etwa 30 Ländern verfügbar. Mehr als 13.500 Patienten wurden bis heute damit behandelt.

© MitraClip ist ein eingetragenes Warenzeichen der Abbott Unternehmensgruppe.

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