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Frühzeitig Handeln bei diabetischer Neuropathie

categories Allgemein, Diabetes   2. Juni 2014    

In Deutschland ist jeder dritte Diabetiker von einer diabetesbedingten Nervenschädigung betroffen, aber viele wissen es nicht. Deshalb tut Aufklärung zu diesem Thema Not.

Der Wissenschaftliche Beirat der Aufklärungsinitiative zur diabetischen Neuropathie v.l.n.r.: Prof. Dr. Kristian Rett, Prof. Dr. Karlheinz Reiners, Prof. Dr. Ralf Lobmann, Prof. Dr. Dan Ziegler und Prof. Dr. Oliver Schnell @ EuroPressMed.de

„Diabetes! Hören Sie auf Ihre Füße?“ ist das Motto der Aufklärungsinitiative zur diabetischen Neuropathie, die im Mai vergangenen Jahres von WÖRWAG Pharma in Zusammenarbeit mit der Deutschen Diabetes Stiftung und einem wissenschaftlichen Beirat gestartet wurde. Quer durch Deutschland reist die Informationstour seitdem und informiert in Einkaufszentren und auf Gesundheitsmessen über diabetesbedingte Nervenschädigungen. Damit sollen Früherkennung und die rechtzeitige Therapie gefördert werden. Die Initiatoren zogen jetzt anlässlich der 49. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft ein Resümee. So wurden 2013 in 17 Städten mehr als 700 Fuß-Checks durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass etwa bei jedem zweiten Untersuchten ein Verdacht auf eine diabetische Neuropathie vorlag. „Viele der Untersuchten wussten zuvor nichts von dieser Erkrankung. Die Daten unterstreichen, wie wichtig die Aufklärung zum Thema ist“, sagte Prof. Dan Ziegler, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Aufklärungsinitiative. Die Mitglieder des Beirats informierten über aktuelle Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung zu dieser Problematik.

Ganz wichtig ist es, die ersten Warnsignale der diabetischen Folgeerkrankung zu erkennen und ernst zu nehmen. Kribbeln, Brennen, Taubheitsgefühle, Schmerzen oder ein vermindertes Empfindungsvermögen in den Füßen können Anzeichen einer diabetischen Neuropathie sein. Frühzeitiges Handeln kann das Voranschreiten der Nervenschädigung verhindern und die schwerwiegenden Komplikationen wie das diabetische Fußsyndrom vermeiden.

Bei den Aufklärungsaktionen zum Thema Fußgesundheit checken die Besucher auf einem Barfuß-Parcour das eigene Gespür in den Füßen. Bei Anzeichen für Empfindungsstörungen kann vor Ort ein Podologe für einen kostenlosen Fuß-Test konsultiert werden. In diabetologischen Fachvorträgen erhalten die Interessenten vielfältige Tipps – von der Fußpflege bis zum Tragen des richtigen Schuhwerks.

„Die Relevanz der peripheren diabetischen Neuropathie erfordert ein frühzeitig beginnendes Screening auf diese Komplikation des Diabetes mellitus“, sagte Prof. Dr. Ralf Lobmann vom Stuttgarter Bürgerhospital in seinem Vortrag. Einfache klinische Tests bilden das Basisprogramm für die Diagnostik einer sensomotorischen Neuropathie wie Sehnenreflex-Tests und die Messung des Vibrationsempfinden mit einer Stimmgabel.

Wenn die diabetische Neuropathie bereits symptomatisch geworden ist, liegt häufig ein fortgeschrittenes Erkrankungsstadium mit  begrenzten Möglichkeiten vor“, machte Prof. D. Kristian Rett vom Krankenhaus Frankfurt-Sachsenhausen deutlich. Diabetische Neuropathie sei keine Spätkomplikation, häufig sei sie schon im prädiabetischen Stadium oder vor der Diagnose der Krankheit da, betonte Prof. Rett. Daher sollte auch bei Patienten ohne Diabetes und einer Neuropathie unklarer Genese immer ein Glukosetoleranztest durchgeführt werden.

Prof. Karlheinz Reiners vom Universitätsklinikum Würzburg führte aus, dass die Vermeidung eines Vitamin B1-Mangels einer der wenigen Ernährungstipps sei, die in der Neuropathie-Prävention oder –Therapie von Relevanz sind. Zusätzlich gelte es, durch eine vollwertige Ernährung mit komplexen Kohlenhydraten Blutzuckerspitzen zu vermeiden.

Dr. Thomas Schürholz, Leiter Medizin, WÖRWAG Pharma, Böblingen @EuroPressMed.de

Gegen Voranschreiten und Symptomatik der Neuropathie hat sich der vitaminähnliche Wirkstoff Benfotiamin bewährt. Dieser ist eine Vorstufe des Vitamins B1, die vom Körper und vom Nervengewebe gut aufgenommen wird.

Wichtigste Vorsorgemaßnahmen gegen diabetesbedingte Komplikationen ist eine konsequente Blutzuckereinstellung. Für Diabetiker sollte die tägliche Kontrolle und Pflege der Füße selbstverständlich sein. Frühwarnzeichen einer Neuropathie sind gewöhnlich trockene Haut an den Füßen, starke Schwielen, Verhornungen oder ein gestörtes Temperaturempfinden.

Informationen zur Aufklärungsinitiative und zu den Tourstopps 2014 erhalten Interessenten unter: www.hoerensieaufihrefuesse.de

Text: Felicitas Morgenstern

 

 

 

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