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Die Idiopathische Lungenfibrose – frühzeitig erkennen, wirksam behandeln

categories Lunge   22. April 2014    

Die Idiopathische Lungenfibrose (IPF) ist durch eine fortschreitende Vernarbung (Fibrose) des Lungengewebes gekennzeichnet. Dadurch wird die Atemfähigkeit während des Krankheitsverlaufes zunehmend behindert. Bei der  entzündlichen Komponente der IPF tritt die Erkrankung in bestimmten Stadien schubweise auf. Die Fibrosierung der Lunge erfolgt kontinuierlich mit einem progredienten und irreversiblen Verlauf ².

Wie bei vielen seltenen Erkrankungen ist es schwierig eine genaue Zahl der betroffenen Patienten anzugeben. Auf der Grundlage von Epidemiologischen Untersuchungen und eigener Forschungen von InterMune wird davon ausgegangen, dass in Europa zwischen 80.000 und 110.000 Patienten an IPF leiden. Jedes Jahr werden zwischen 30.000 und 35.000 Patienten in Europa mit IPF diagnostiziert. Ziel einer Behandlung ist es den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und dadurch das Überleben bei guter Verträglichkeit zu verlängern.

Die mediane Überlebenszeit nach Diagnosestellung beträgt zwei bis fünf Jahre mit einer Fünf-Jahres-Überlebensrate von ca. 20 – 40 %. 2-5

Da IPF eine progrediente Krankheit ist, nimmt die Schwere der Lungenvernarbung und die Symptome im Laufe der Zeit zu.

Das Durchschnittsalter der Patienten mit diagnostizierter IPF beträgt 45 Jahre, wobei Männer tendenziell etwas häufiger betroffen sind als Frauen6.

Das CAPACITY-Studienprogramm umfasste zwei parallel durchgeführte, multinationale, randomisierte, Placebo-kontrollierte, Zulassungs-relevante Phase-III-Studien (Studie 004 und 006). Das Ziel war es, die Wirksamkeit und Sicherheit von Pirfenidon (Esbriet®) bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer idiopathischer pulmonaler Lungenfibrose (IPF) zu untersuchen1.

Pirfenidon ist als Orphan-Drug in Europa und Kanada für die Behandlung von Erwachsenen mit leichter bis mittelschwerer Idiopathischer Lungenfibrose (IPF), einer progredienten, irreversiblen, fibrotischen und letztendlich tödlichen Krankheit, zugelassen.

Esbriet® ist ein innovativer antifibrotischer Wirkstoff, der die Krankheitsprogression bei Patienten mit IPF verlangsamt. Die antifibrotische Aktivität wird durch zusätzliche antinflammatorische Eigenschaften ergänzt, jedoch ist der Wirkmechanismus von Pirfenidon noch nicht vollständig geklärt. (siehe Fachinformation Esbriet®).

Doch ab wann soll eine Therapie beginnen?

Im frühen oder späteren Stadium bei einer verzögerten Vorstellung war eine schlechtere Prognose assoziiert, die unabhängig von Alter und Geschlecht und Progressionsverlauf (FVC). Bei IPF Patienten in den Therapiestudien konnte nachgewiesen werden, dass diese mit leichtem (frühen) oder mittelschweren Verlaufsformen eine Vermeidung der Krankheitsprogression aufzeigten.

Ebenfalls konnte nachgewiesen werden, dass eine signifikant höhere Effektivität durch Pirfenidon auf die progressionsfreie Überlebenszeit, Symptomzunahme und der Änderung des VC (abs. und rel.) stattgefunden hat und somit eine frühe Therapie als sinnvoll angesehen wird.

Esbriet® ist die am intensivsten untersuchte Therapie zur Behandlung der Idiopathischen Lungenfibrose und die einzige mit nachgewiesener Wirksamkeit für einen Behandlungszeitraum von 72 Wochen. Es wurde gezeigt, dass Esbriet® die Abnahme der Lungenfunktion und der Gehstrecke vermindert und das progressionsfreie Überleben verlängert.11,12,13

In den CAPACITY-Studien konnte unter Esbriet® nach 72 Wochen eine 30 %ige Abnahme bei der Anzahl der Patienten nachgewiesen werden, die einen Rückgang der FVC (progressionsfreie Überlebenszeit) von ≥ 10% erlitten. Nach einem Jahr betrug diese Abnahme 40 %.

In den klinischen Studien gab es unter Esbriet® weniger Todesfälle bei den Patienten unter Therapie mit Esbriet® als unter Placebo.

Die Sicherheit von Esbriet® wurde in drei große Phase-III-Studien untersucht11,12, zwei laufende Verlängerungsstudien liefern Sicherheitsdaten für einen Zeitraum von bis zu acht Jahren.

Nebenwirkungen

Treten Nebenwirkungen im Verlauf der Behandlung auf, so sind diese tendenziell im frühzeitigen Verlauf der Behandlung zu beobachten. Die häufigsten Nebenwirkungen während der Studien waren:

Übelkeit (Magenverstimmung)
Hautausschlag
Müdigkeit
Durchfall
Dyspepsie (Sodbrennen)
Lichtempfindlichkeit (Hautreaktionen durch UV-Strahlung)

Esbriet® ist kontraindiziert bei Patienten mit:

schweren Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
Patienten mit Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile von Esbriet®
Patienten die Fluvoxamin einnehmen

Aufgrund der Metabolisierung von Esbriet® über das CYP1A2 Isoenzym ist Vorsicht geboten bei Patienten die rauchen oder Arzneimittel nehmen, die CYP1A2 hemmen.

Quelle: InterMune Deutschland GmbH, Presseveranstaltung März 2014, Bremen
Text: Andrea Stein

Referenzen

1 Noble PW et al. Pirfenidone in patients with idiopathic pulmonary fibrosis (CAPACITY): two randomised trials. Lancet 2011; 377:1760-1769.

2 Ryu JH, Colby TV, Hartman TE: Idiopathic pulmonary fibrosis: current concepts. Mayo Clin Proc 1998; 73:1085-1101.

3 American Thoracic Society: European Respiratory Society: American Thoracic Society/European Respiratory Society International Multidisciplinary Consensus Classification of the Idiopathic Interstitial Pneumonias. This joint statement of the American Thoracic Society (ATS), and the European Respiratory Society (ERS) was adopted by the ATS board of directors, June 2001 and by the ERS Executive Committee, June 2001. Am J Respir Crit Care Med. 2002, 165:277–304.Erratum in Am J Respir Crit Care Med 2002; 166:426.

4 Bjoraker JA, Ryu JH, Edwin MK, Myers JL, Tazelaar HD, Schroeder DR, Offord KP: Prognostic significance of histopathologic subsets in idiopathic pulmonary fibrosis. Am J Respir Crit Care Med 1998; 157:199-203.

5 American Thoracic Society: European Respiratory Society: Idiopathic pulmonary fibrosis: diagnosis and treatment. International consensus statement. Am J Respir Crit Care Med 2000; 161: 646-664.

6 An official ATS/ERS/JRS/ALAT statement: Idiopathic pulmonary fibrosis: Evidence-based guidelines for diagnosis and management. Am J Respir Crit Care Med 2011; 183:1-38.

Referenzen

1 Fachinformation Esbriet® (Stand 12/2013).

2 Ryu JH, Colby TV, Hartman TE: Idiopathic pulmonary fibrosis: current concepts. Mayo Clin Proc 1998, 73:1085–101.

3 American Thoracic Society: European Respiratory Society: American Thoracic Society/European Respiratory Society International Multidisciplinary Consensus Classification of the Idiopathic Interstitial Pneumonias. This joint statement of the American Thoracic Society (ATS), and the European Respiratory Society (ERS) was adopted by the ATS board of directors, June 2001 and by the ERS Executive Committee, June 2001. Am J Respir Crit Care Med. 2002, 165:277–304.Erratum in Am J Respir Crit Care Med 2002, 166:426.

4 Bjoraker JA, Ryu JH, Edwin MK, Myers JL, Tazelaar HD, Schroeder DR, Offord KP: Prognostic significance of histopathologic subsets in idiopathic pulmonary fibrosis. Am J Respir Crit Care Med 1998, 157:199-203.

5 American Thoracic Society: European Respiratory Society: Idiopathic pulmonary fibrosis: diagnosis and treatment. International consensus statement. Am J Respir Crit Care Med 2000, 161:646-64.

6 Meltzer EB, Noble PW. Idiopathic pulmonary fibrosis. Orphanet Journal of Rare Diseases. 2008; 3:8.

7 Gribbin J, Hubbard RB, LeJeune I, Smith CJP, West J, Tata LJ: Incidence and mortality of idiopathic pulmonary fibrosis and sarcoidosis in the UK. Thorax 2006; 61:980-985.

8 Navaratnam V, Fleming K, West J, Smith C, Jenkins R, Fogarty A, Hubbard R: The rising incidence of idiopathic pulmonary fibrosis in the UK. Thorax 2011; 66:462-467.

9 Raghu G, Weycker D, Edesberg J, Bradford WZ, Oster G: Incidence and prevalence of idiopathic pulmonary fibrosis. Am J Respir Crit Care Med 2006; 174:810-816.

10 Orphanet report series: Rare diseases collection 2010; 1:1-29. Verfügbar unter: http://www.orpha.net/orphacom/cahiers/docs/081/prevalence_of_rare_diseases_by-alphabetical_list.pdf (abgerufen 15. Juni 2011).

11 Noble PW, Albera C, Bradford WZ, et al. Pirfenidone in patients with idiopathic pulmonary fibrosis (CAPACITY): two randomised trials. Lancet 2011; 377:1760-9.

12 Taniguchi H, Ebina M, Kondoh Y, et al. Pirfenidone in idiopathic pulmonary fibrosis. Eur Respir J 2010; 35:821-829.

13 Spagnolo P et al. Non-steroid agents for idiopathic pulmonary fibrosis. Cochrane Databease Syst Rev 2010;9: CD003134. doi: 10.1002/14651858.CD003134.pub2.

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