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Apr

3 Jahre „Rote Karte dem Schlaganfall“

categories Allgemein, Blut, Diabetes, Ernährung, Frauen, Herz, Hypertonie, Koronarsystem, Männer, Neurologie, Prävention, Rauchen   26. April 2014    

Grafik: 1,2 Milliarden Nervenzellen sterben mit einem
Schlaganfall im Gehirn (Quelle: Saver JL. Time is brain –
quantified. Stroke 2006; 37: 263-266.)

„Rote Karte dem Schlaganfall“ geht in das dritte Jahr. Angesichts der knapp 270.000 Schlaganfälle, die sich jährlich in Deutschland ereignen eine wichtige Informations- und Anlaufstelle für Betroffene. Leiden doch über 1.000.000 Million Menschen an den Folgeerscheinungen ihr Leben lang.

Die Diagnose

Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache weltweit und wenn man Glück hat und nicht daran verstirbt bleiben doch oft dauerhafte Behinderungen zurück. Rund 70 Prozent der Schlaganfälle könnten theoretisch durch gezielte Prävention verhindert werden (Quelle: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe). Aufklärungsbedarf ist trotz Medien und Informationen dringend geboten.

Wüssten Sie auf Anhieb wenn Sie auf einen Menschen treffen, der Probleme mit dem Sehen oder mit dem –Gehen hat, dass dieser eventuell gerade einen Schlaganfall erleidet? Könnten Sie die Symptome richtig deuten? Oftmals wird doch ein Kreislauf oder Unwohlsein oder Kopfschmerzen nicht mit einem Schlaganfall in Verbindung gebracht. In vielen Fällen wird erst dazu geraten ein Glas Wasser zu trinken oder sich erst einmal hinzulegen, referierte Dr. Markus Feufel , Charitè Berlin anlässlich der Aufklärungskampagne „Rote Karte dem Schlaganfall“ –Auf ins dritte Jahr.

Sind die Ausfallerscheinungen wie Taubheit in der Hand oder im Bein, beziehungsweise Sprachprobleme schon zu erkennen ist Gefahr im Verzug und schnelles Handeln geboten, damit der Patient die richtige medizinische Versorgung erhält und in ein „Stroke Unit“-Zentrum gebracht wird.

Ein Schlaganfall ist eine plötzlich einsetzende Funktionsstörung des Gehirns. Auslösung ist zu 80 Prozent durch einen Verschluss eines Hirnversorgenden Gefäßes in Form eines Blutgerinnsels. Die restlichen 20 Prozent der Schlaganfälle resultieren aus einer Hirnblutung. Die Nervenzellen werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und sterben ab. Jede einzelne Sekunde, die ein Schlaganfall dauert sterben Hirnzellen unwiederbringlich ab. Je nachdem wie gehandelt und der Patient Notfallversorgt wird, entscheidet sich der Verlauf der Erkrankung. Die ersten Stunden sind bei Erleidung eines Schlaganfalls maßgebend.

Durch rasches Handeln und einen frühen Therapiebeginn können Gehirnzellen vor dem Absterben gerettet und spätere Beeinträchtigungen gemindert werden.


Kennen Sie die Symptome eines Schlaganfalls?

Sehstörungen

Sprach- und Sprachverständnisstörung

Lähmung und Taubheitsgefühl

Schwindel mit Gangunsicherheit

Sehr starker Kopfschmerz
Time is brain

Schnelles Handeln kann im Notfall Leben retten, referierte Prof. Dr. med. Matthias Endres, Direktor der Klinik und Hochschulambulanz für Neurologie der Charitè in Berlin. Bei einem Schlaganfall werden im Schnitt 1,2 Milliarden Nervenzellen (Neuronen) im Gehirn irreparabel zerstört. Das entspricht einer beschleunigten Alterung von 36 Jahren in nur wenigen Stunden. Daher heißt es „Time is brain“. Je schneller ein Schlaganfall-Patient behandelt wird, desto größer ist die Überlebenschance und umso geringer sind die bleibenden Schäden. Bestmögliche Voraussetzungen bieten die zurzeit 231 von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zertifizierten Stroke-Units (Schlaganfall-Zentren) im Bundesgebiet.


Risikofaktoren um einen Schlaganfall zu erleiden

Bluthochdruck
Rauchen
Eine Verengung der Herzgefäße (die sogenannte koronare Herzerkrankung)
Erhöhte Blutfettwerte
Diabetes
Vorhofflimmern (Jeder fünfte Schlaganfall ist darauf zurückzuführen)

Prävention und Vorbeugen

Durch Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise kann man Her-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen und damit das Risiko eines Schlaganfalls minimieren.

Bei Patienten mit Vorhofflimmern kommen Blutverdünnende Medikamente zum Einsatz und der Diabetiker wird Blutzuckermäßig richtig eingestellt.

Die bisherige Standard Therapie war mit Vitamin-K-Antagonisten. Sie bieten einen effektiven Schutz vor Schlaganfällen. Die Stärke der Wirkung wird jedoch beeinflusst durch die Einnahme anderer Medikamente und Nahrungsmittel mit hohen –vitamin-K-Gehalt wie zum Beispiel (einige Salate, Blumenkohl, Bohnen, Broccoli, Petersilie, Linsen, Mangold, Porree, Rosenkohl, Schnittlauch, Spinat, Wirsing und Zwiebel). Daher sind hier regelmäßige Blutabnahmen notwendig um die Blutgerinnung mit dem sogenannten INR-Wert (http://de.wikipedia.org/wiki/International_Normalized_Ratio) zu kontrollieren.

Neue Therpiemöglichkeiten mit einem Faktor Xa-Hemmer oder mit einem Thrombin-Hemmer bieten einen effektiven Schutz vor Schlaganfällen. Durch die neuartigen Wirkungsweise reicht für viele Patienten eine Standarddosierung und es sind keine regelmäßigen Blutabnahmen zu Kontrolle der Gerinnung deshalb mehr notwendig.

In einer von Bayer Healthcare Deutschland in Auftrag gegebenen FORSA-Umfrage zum Thema Schlaganfall wurde festgestellt, dass bei den unter 30-Jähringen deutlich weniger Schlaganfallwissen vorhanden ist. Auch bei den über 60-Jährigen – der Personengruppe mit zunehmendem Schlaganfall-Risiko – sind die Kenntnisse im Vergleich zur Gesamtbevölkerung geringer.

Das Risikowissen wurde mit  Rauchen (49 %) und Übergewicht (45 %) am häufigsten genannt. Herz-Erkrankungen nannten nur 10 % der Befragten als Schlaganfall-Risikofaktor. In der Gruppe der unter 30-Jährigen konnten 25 % keine Risikofaktoren nennen.

Beim Symptomwissen nannten 57 % der Befragten Lähmungserscheinungen und 46 % Sprachstörungen. Auffällig war hier auch, dass die unter 30-Jährigen und die über 60-Jährigen überdurchschnittlich häufig keine Symptome nennen konnten.

Das Notfallwissen war insofern sehr gut, da der mehrheitliche Teil der Bevölkerung im Ernstfall richtig reagieren und sofort den Notarzt rufen würde.

Befragt wurden 1.002 Personen.

Schlaganfall kann jeden treffen, handeln Sie richtig und wählen Sie 112 für den Notfall.


Der FAST-Test

Schlaganfall oder nicht? Aufschluss gibt der FAST-Test (fast – engl. „schnell“). Bitten Sie den Betroffenen, einige Bewegungen auszuführen. So wissen Sie schnell, ob ein Schlaganfall vorliegt.

 

F ace              Kann er/sie die Lippen spitzen wie beim Pfeifen?                             j/n

A rms            Kann er/sie die Arme gleichmäßig heben?                                        j/n

S peech         Kann er/sie einen Satz problemlos wiederholen?                              j/n

T ime            Keine Zeit verlieren und sofort die 112 anrufen!                               j/n

Auch eine neue Schlaganfall-App bietet die Deutsche Schlaganfall-Hilfe kostenlos an, die als mobiler Notfall-Begleiter funktioniert. www.schlaganfall-hilfe.de/app

Axel Schulz mit der Schlaganfall-App

Ab März gibt es eine neue DVD „Auswärtsspiel – Bewegen in der Natur“ – diese kann kostenfrei bestellt werden unter: infomaterial@rote-karte-dem-schlaganfall.de

Oder unter: Rote-Karte-Dem-Schlaganfall, Postfach 10 03 61; 47703 Krefeld

Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.healthcare.bayer.com oder auf facebook: http://www.facebook.com/healthcare-bayer

Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Carl-Miele-Str. 210
33111 Gütersloh
www.schlaganfall-hilfe.de

Text: Andrea Stein

Fotos und Grafiken: Bayer AG und Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe

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