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Ergebnisse der FIRE-3-Studie illustrieren Fortschritte in der personalisierten Behandlung beim metastasierten Darmkrebs

categories Frauen, Krebs, Männer, Tumore   24. Februar 2014    

Das Wissen über die Biologie von Tumoren hat sich in den letzten Jahren entscheidend verbessert ‒ eine genetische Analyse des Tumorgewebes gibt heute in vielen Fällen Auskunft darüber, welche Krebspatienten besonders gut auf ein bestimmtes Medikament ansprechen. So  können  Therapien heute viel gezielter als noch vor wenigen Jahren eingesetzt werden. „Damit die Patienten optimal von diesem Fortschritt profitieren, müssen neue Wirkstoffe auch nach ihrer Zulassung in versorgungsnahen unabhängigen klinischen Studien getestet werden“, erklärte Prof. Michael Hallek, Kongresspräsident des Deutschen Krebskongresses 2014 anlässlich einer DKK-Pressekonferenz. „Solche Studien benötigen wir dringend, um Deutschland zu einem innovativen Forschungsstandort in der Medizin zu machen. Dafür müssen sich aber die Förderungsstrukturen für die klinische Forschung deutlich verbessern“, mahnte Hallek.

Welche Vorteile eine individualisierte Krebstherapie haben kann, verdeutlichen die neuesten Auswertungen der FIRE-3-Studie, die auf dem Deutschen Krebskongress vorgestellt wurden. Die Studie befasst sich mit der optimalen Behandlung beim metastasierten Darmkrebs. „FIRE-3 vergleicht eine Therapie, die die tumorassoziierte Gefäßbildung des Tumors hemmt, mit einer Anti-EGFR-Behandlung, die das unkontrollierte Zellwachstum im Tumor unterbindet“, erklärte der Studienleiter Prof. Dr. Volker Heinemann vom Comprehensive Cancer Center der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

„Unsere aktuellen Analysen bestätigen, dass Darmkrebspatienten mit Metastasen einen deutlichen Überlebensvorteil haben, wenn ihre Tumorzellen ein RAS-Wildtyp-Gen ohne genetische Veränderungen enthalten und sie zusätzlich zur Chemotherapie eine Anti-EGFR-Therapie erhalten.“ Prof. Heinemann verwies auf die Bedeutung der molekularpathologischen KRAS-Mutationstestung als die wichtigste Neuerung in der Therapie des metastasierten Darmkrebses. „Jeder Patient mit einem metastasierten Darmkrebs und jeder Arzt sollte vor der Entscheidung für eine bestimmte Erstlinientherapie das Ergebnis dieses Tests vorliegen haben.“

Doch während die Ergebnisse der FIRE-3-Studie ermutigend für Patienten mit RAS-Wildtyp-Status sind, ist die Behandlungssituation  bei Patienten mit einer RAS-Mutation deutlich offener. Prof. Heinemann: „Das betrifft immerhin 50 Prozent aller Patienten mit einem metastasierten Darmkrebs. Die optimale Therapie für diese Patienten muss noch definiert werden. Das heißt, an dieser Stelle sind weitere Studien notwendig.“

Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, appelliert an die Kostenträger, sich des Themas nicht-kommerzielle „Klinische Studien“ anzunehmen und eine adäquate Finanzierung dieser sicherzustellen: „Kostenträger und Patienten haben insbesondere von durchgeführten Therapieoptimierungsstudien profitiert. Deren Finanzierung kann nicht dauerhaft weitgehend Aufgabe einer privaten Organisation wie der Deutschen Krebshilfe sein.“ Die Förderung der Krebsforschung ist ein Kernanliegen der Deutschen Krebshilfe. Nach dem Motto „Helfen. Forschen. Informieren.“ fördert die Organisation Projekte zur Verbesserung der Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen Nachsorge und psychosozialen Versorgung einschließlich der Krebs-Selbsthilfe.

Quelle: DKK

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