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Tabuthema Reizdarm

categories Allgemein, Darm, Magen-Darm   16. Oktober 2013    
Mehr als jeder zehnte Deutsche leidet gelegentlich unter dem sogenannten Reizdarmsyndrom (RDS), wobei die Intensität der Beschwerden individuell sehr verschieden sein kann. Jeder Zweite sucht aufgrund starker Beschwerden einen Arzt auf. Die Ursachen des Reizdarmsyndroms sind allerdings bis heute nicht vollständig geklärt – laut heutigem Stand der Forschung sind Störungen bestimmter Funktionen des Verdauungstraktes und Nervensystems dafür verantwortlich. Bewegungsstörungen des Darms oder eine erhöhte Empfindlichkeit des Verdauungstraktes können Gründe für mechanische und chemische Reizungen sein. Auch eine chronische Darmentzündung wird als Ursache diskutiert.

Die RDS-Patienten leiden unter verschiedenen Verdauungsbeschwerden: Stuhlunregelmäßigkeiten, Schmerzen und Druckgefühl im Unterbauch oder starke Blähungen. Durchfall und Verstopfungen können bei manchen Patienten sogar im Wechsel auftreten. Oft treten über die Beschwerden im Gastrointestinaltrakt hinaus auch Kopf- und Gelenkschmerzen oder Schlafstörungen auf.

Beschwerden des Verdauungstraktes

Nicht auf den Verdauungstrakt bezogene Beschwerden
Was tun bei Reizdarm?

Pilzkuren ergeben beim Reizdarmsyndrom keinen Sinn, denn Darmpilze gehören zu den normalen Darmbewohnern und machen daher keine Beschwerden. Bakterien als Helfer oder als Auslöser? Wenn die Darmflora durch eine akute Infektion mit krankmachenden Bakterien gestört ist, können Antibiotika gegen diese eingesetzt werden. Allerdings können Bakterien auch helfen: Wenn die Balance im Darm gestört ist, können bestimmte Bakterien oder deren Stoffwechselprodukte auch helfen, das Ungleichgewicht zu korrigieren.

Eine Behandlung setzt die sichere Diagnose Reizdarmsyndrom voraus und nimmt Rücksicht auf das individuelle Hauptproblem des Patienten. Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Milchzucker, Fruchtzucker) sollten berücksichtigt werden. Nicht immer sind Medikamente sinnvoll – bei vielen Reizdarmpatienten genügt eine Ernährungsberatung, um Beschwerden zu lindern. Einem Teil der RDS-Patienten (denen, die eher zu Verstopfung neigen) hilft eine Steigerung der Ballaststoffzufuhr oder eine Reduktion ihres Fettkonsums. Auch indische Flohsamen können aufgrund ihrer Wasserbindungsfähigkeit vielen Patienten helfen, Blähungen zu reduzieren. Entspannungstechniken wie Muskelrelaxation oder autogenes Training sind sinnvolle Methoden, um den auslösenden Stress bei manchen Patienten zu reduzieren.

Ernährungstipps:

Ist Heilung möglich?
Bis heute gibt es nicht „das“ heilende Medikament gegen RDS, es werden in Abhängigkeit von den Symptomen verschiedene Mittel eingesetzt. Krampflösende Mittel werden gegen Spasmen und Schmerzen verwendet, hinzu kommen Medikamente gegen Durchfall bzw. Verstopfung. Gegen Blähungen wirken physikalische Entschäumer, die die gashaltigen Schäume im Darm auflösen, so dass diese wieder ausgeschieden werden.

Quelle: medicalpress.de

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