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Regelmäßige Überprüfung der Leberwerte bewahrt vor schwerwiegenden Erkrankungen

categories Blut, Hepatitis, Leber   29. Oktober 2013    

Erhöhte Leberwerte können Hinweis auf eine Infektion der Leber mit Hepatitis B‐ oder C‐Viren sein. Um frühzeitig zu erkennen, ob die Leber gefährdet ist, sollte man daher regelmäßig seine Leberwerte überprüfen lassen. Dazu raten Experten vom Berufsverband Deutscher Internisten (BDI). „Infektionen mit Hepatitis B oder C bleiben oft jahrelang unbemerkt, da die Leber nicht schmerzt, wenn sie erkrankt, und Krankheitsanzeichen im Allgemeinen recht unspezifisch sein können.

Bis zu 80 Prozent der Betroffenen entwickeln eine chronische Verlaufsform, deren Folgen eine Leberzirrhose, Leberkrebs oder eine Transplantation sein können“, warnt Prof. med. Thomas Berg, Leiter der Sektion Hepatologie am Universitätsklinikum Leipzig. Von den weltweit 500 Millionen Menschen, die
sich chronisch mit Hepatitis‐Viren infiziert haben, stirbt pro Jahr rund eine Million an den Folgen.

Kontakte mit Blut oder Blutprodukten bergen großes Risiko
Hauptinfektionsquelle für Hepatitis B und C sind Kontakte mit infiziertem Blut, verunreinigten Blutprodukten oder Gerätschaften wie z.B. Nadeln. Bei Hepatitis B ‐ und in geringerem Umfang auch bei Hepatitis C ‐ besteht ein zusätzliches Ansteckungsrisiko über weitere Körperflüssigkeiten wie Sperma oder Scheidenflüssigkeit. Der beste Schutz gegen Hepatitis B ist eine Impfung, die allen Berufsgruppen im Gesundheitswesen, Reisenden in Länder mit Hygienemängeln und weiteren Risikogruppen dringend empfohlen wird.

Medikamentöse Therapie der Hepatitis C erheblich verbessert
Gegen Hepatitis C steht noch keine Schutzimpfung zur Verfügung. Hepatitis C‐Erkrankungen werden von unterschiedlichen Hepatitis C‐Virustypen ausgelöst. Man klassifiziert diese Viren in unterschiedlichen Genotypen (HCV Typ 1 bis 6) sowie zahlreichen Subtypen. „In den letzten Jahren sind entscheidende Fortschritte in der medikamentösen Therapie der Hepatitis C erzielt worden“, betont Prof. Berg. „Zum Beispiel wurden neue Protease‐Hemmer (Simeprevir, Feldaprevir) entwickelt mit dem Ziel, die Einnahme der Medikamente zu vereinfachen, die Therapiedauer zu verkürzen und gleichzeitig eine bessere Verträglichkeit zu erreichen. Erstmals wird 2014 auch ein Hepatitis C‐Polymerasehemmer (Sofosbuvir) zur Verfügung stehen, der neben einer sehr hohen Wirksamkeit außerdem den Vorteil bietet, dass bisher noch keine Resistenzentwicklungen gegen diese Substanz beobachtet wurden: In Kombination mit Interferon und einem anderen Virusstatikum (Ribavirin) reichen zwölf Wochen Therapiedauer aus, um bei bisher unvorbehandelten Patienten mit einer HCV Typ 1‐ Infektion Heilungsraten von 90% zu erreichen. Eine Interferon‐freie Therapie mit der alleinigen Gabe des Polymerasehemmers (Sofosbuvir) plus Ribavirin wird für Patienten mit HCV Typ 2‐ und 3‐Infektion zur Verfügung stehen. Insbesondere beim HCV Typ 2 ist diese reine Tabletten‐ Therapie ausgesprochen wirksam“, erklärt Prof. Berg.

Weitere Informationen über die Krankheitsbilder von Hepatitis B und C sowie Möglichkeiten der Therapie und Prävention finden Betroffene und Interessierte im Internet unter http://www.internisten‐im‐netz.de/de_was‐ist‐hepatitis‐b_422.html bzw. http://www.internisten‐imnetz.
de/de_was‐ist‐hepatitis‐c_437.html

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