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Plötzlichen Herztod beim Sport durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen verhindern

categories Allgemein, Frauen, Herz, Hypertonie, Koronarsystem, Männer   26. September 2013    

Sport ist bekanntlich gut für die Gesundheit. Regelmäßiges Ausdauertraining senkt das Risiko für Herz‐Kreislauf‐Erkrankungen. Andererseits sterben in Deutschland etwa 900 Sportler jährlich an einem durch Sport ausgelösten plötzlichen Herztod (PHT). „Dies ist allerdings nicht dem Sport zuzuschreiben, sondern unerkannten Herzerkrankungen sowie – seltener ‐ unvernünftiger Überbelastung, die sich vor allem manche jungen Sportler zumuten“, erläutert Dr. med. Norbert Smetak, Bundesvorsitzender des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen (BNK) und praktizierender Kardiologe in einer fachärztlichen Gemeinschaftspraxis für Innere Medizin, Kardiologie und Angiologie in Kirchheim.

Um Profi‐ und Freizeitsportler für dieses Risiko zu sensibilisieren, hat der BNK eine Arbeitsgruppe „Sport und Prävention“ gegründet und empfiehlt
Sportlern, sich regelmäßig vom Kardiologen untersuchen zu lassen. „Durch regelmäßig durchgeführte kardiologische Vorsorgeuntersuchungen können wir bislang unbemerkte, weil im Alltag oft völlig beschwerdefreie Herzerkrankungen aufspüren und dadurch die Häufigkeit von Zwischenfällen beim Sport erheblich senken, die zu schnellen Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkten oder plötzlichem Herztod führen. Gleichzeitig wollen wir mit der Arbeitsgruppe „Sport und Prävention“ stärker bewusst machen, dass regelmäßiger und moderat betriebener Sport erwiesenermaßen ein gutes Mittel gegen den PHT ist und langfristig gesehen das Risiko für Herzprobleme senkt.“

Fieberhafte Infekte vollständig auskurieren
Die Ursache eines PHT ist bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen oft eine krankhaft vergrößerte Herzmuskelmasse (hypertrophe Kardiomyopathie), die vor allem bei starker körperlicher Belastung zu Herzrhythmusstörungen führen kann. „Auch eine Herzmuskelbeteiligung im Rahmen von meist
fieberhaften Infekten macht den Herzmuskel anfällig für Herzrhythmusstörungen, die zu einem PHT führen können. Wer trotz eines fieberhaften Infekts Sport treibt, gefährdet sein Herz“, betont Dr. Smetak. „Bei fieberhaften Infekten sollte also unbedingt auf Sport verzichtet werden, da sie i.d.R. zu einer Erhöhung des Ruhepulses führen und deshalb vollständig auskuriert werden sollten, bevor wieder Sport getrieben wird.“ Demgegenüber ist der PHT ab dem 35. Lebensjahr meist auf eine koronare Herzkrankheit (Verkalkung der Herzkranzgefäße) zurückzuführen. „Bei einer Herzrhythmusstörung zieht sich der Herzmuskel nicht mehr synchron zusammen, die Pumpleistung sinkt, der Blutkreislauf kollabiert. Daraufhin wird u.a. das Gehirn nicht mehr hinreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt, der Patient wird bewusstlos und stirbt – falls keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden ‐ in kürzester Zeit“, erklärt Dr. Smetak. „Doch auch Dopingmittel (vor allem Anabolika und Wachstumshormone) können zu krankhaften Veränderungen des Herzens
führen, die einen PHT auslösen können.“

Warnzeichen ernst nehmen
Generell können auch plötzliche, ungewohnte körperliche Belastungen das Risiko für einen PHT erhöhen. „Deshalb sollte man die Belastung beim Sport nie abrupt, sondern langsam steigern“, rät Dr. Smetak. „Wenn bei sportlichen Aktivitäten verdächtige Symptome auftreten – wie z.B. Schmerzen, Druck‐ oder Engegefühl in der Brust, Schwindel, Bewusstseinsstörungen oder Unwohlsein, sollte man diese als Warnzeichen ansehen und ärztlich abklären lassen.“
Ausführliche Informationen über die Ursachen von Herz‐Kreislauf‐Erkrankungen sowie Möglichkeiten ihrer Vorbeugung und Behandlung finden Betroffene und Interessierte im Internet unter http://www.internisten‐im‐netz.de/de_herz‐kreislauf‐erkrankungen_596.html bzw. www.kardiologen‐im‐netz.de

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