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Sport ist für Herzkranke mindestens genauso wichtig wie Medikamente

categories Allgemein, Herz   30. Oktober 2012    

Während man früher der Meinung war, dass sich Herzkranke körperlich nicht übermäßig belasten sollten, wissen Kardiologen heutzutage, dass die Effekte eines individuell an den Patienten angepassten, körperlichen Trainings gleich groß sind ‐ oder sogar noch besser ausfallen können ‐ als die einer alleinigen medikamentösen Therapie. „Voraussetzung für jeden Herzpatienten, der körperlich trainieren möchte, ist eine Untersuchung auf dem Ergometer, um seine submaximale Belastbarkeit zu ermitteln“, erläutert Dr. med. Norbert Smetak, Bundesvorsitzender des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen (BNK) und praktizierender Kardiologe in einer fachärztlichen Gemeinschaftspraxis für Innere Medizin, Kardiologie und Angiologie in Kirchheim.

„Dadurch lassen sich die optimale Dauer und Intensität für einen individuell zugeschnittenen Trainingsplan bestimmen und unerwünschte kardiale Ereignisse aufgrund zu starker Belastungen ausschließen. Stabilen Herzpatienten, zum Beispiel mit Herzinsuffizienz oder einer koronaren Herzerkrankung (KHK), wird empfohlen, an mindestens vier Tagen in der Woche für jeweils mindestens eine halbe Stunde zu trainieren. Und zwar bei mittlerer Intensität ‐ das heißt, dass sich der Patient während des Trainings jederzeit gut unterhalten kann, ohne kurzatmig zu werden. Noch besser wäre es natürlich, jeden Tag zu trainieren. Besonders geeignet sind Ausdauersportarten wie Laufen, Nordic Walking oder Radfahren, aber auch zusätzliches Krafttraining ist empfehlenswert.“

Sterblichkeit sinkt, Lebensqualität steigt
Sport kann und soll bestimmte, notwendige Medikamente natürlich nicht ersetzen. Andererseits gibt es kaum eine andere Therapieform, die die Lebensqualität der Patienten so positiv beeinflusst. „Regelmäßiges, körperliches Training hat nachweislich positive Effekte auf die Lebensqualität der Patienten: Sie haben weniger Herzbeschwerden, fühlen sich daher besser und sind demzufolge auch leistungsfähiger“, betont Smetak. „Außerdem verbessern sich ihre Überlebenschancen: Die Wahrscheinlichkeit, an der zugrundeliegenden Herzerkrankung zu sterben, kann bei besonders aktiven Patienten um bis zu einem Viertel sinken. Ursache ist, dass körperliche Aktivitäten das Gefäßsystem deutlich verbessern. Zum Beispiel kann dann die Innenwand der Blutgefäße (das sog. Gefäßendothel) unter anderem auch wieder gefäßerweiternde Substanzen wie das
Stickstoffmonoxid (NO) bilden – eine Fähigkeit, die bei Gefäßerkrankungen wie der Arteriosklerose zusehends verloren geht. Diese wiedererlangte Erweiterbarkeit der Gefäße verbessert nicht nur die Durchblutung einzelner Organe und die Blutdruckwerte der Patienten, sondern die gesamte Funktion des Herz‐Kreislaufsystems, was den Betroffenen merklich zu Gute kommt.“

Ausführliche Informationen über die Ursachen von Herz‐Kreislauf‐Erkrankungen sowie Möglichkeiten ihrer Vorbeugung und Behandlung finden Betroffene und Interessierte im Internet unter www.kardiologen‐im‐netz.de

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