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Grippeimpfsaison 2012/2013 hat begonnen: Erste Impfstoffe ausgeliefert -Stärkere Grippewelle erwartet

categories Allgemein   21. September 2012    

In Deutschland hat die diesjährige Grippeimpfsaison begonnen. Das für die Zulassung von Grippe‐ Impfstoffen zuständige Paul‐Ehrlich‐Institut (PEI) in Langen hat mitgeteilt, dass bislang rund 8,3 Millionen Grippe‐Impfstoffdosen für die Saison 2012/2013 freigegeben wurden. Einige Impfstoff‐ Hersteller haben bereits mit der Auslieferung der Impfstoffe an die Apotheken und den Großhandel begonnen. Der aktuelle Impfstoff enthält insgesamt drei Virusstämme, zwei Influenza A‐Virusstämme und einen Influenza B‐Virusstamm. Gegenüber dem Vorjahr wurden ein Influenza A‐Virusstamm und der Influenza B‐Virusstamm ausgetauscht.

Impfung muss jedes Jahr vorgenommen werden
Die Grippe‐Impfstoffe werden jedes Jahr an die aktuell zirkulierenden Influenza‐Viren angepasst, um vor jeder Grippesaison einen optimalen Impfschutz zu erzielen. „Für die kommende Grippesaison hat die Weltgesundheitsorganisation zwei neue Virusstämme für den Impfstoff empfohlen“, erläutert Prof. Peter Wutzler, Präsident der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten (DVV) in Jena. „Die neue Zusammensetzung basiert auf den Erkenntnissen der weltweiten
Influenzaüberwachung der WHO und berücksichtigt neue Virenstämme, die mit großer Wahrscheinlichkeit im kommenden Winter die saisonale Grippewelle dominieren werden. Um sich vor der Influenza zu schützen, muss die Impfung deshalb jedes Jahr neu verabreicht werden.“ Ein weiterer Grund, sich alljährlich impfen zu lassen, ist die mit der Zeit nachlassende Schutzwirkung, sodass ohne erneute Impfung für die kommende Grippesaison kein Impfschutz besteht. Unterdessen deuten Daten von der Südhalbkugel, wo derzeit Grippesaison ist, auf eine stärkere Grippewelle im kommenden Winter auch in unseren Breiten hin. So registrierten die australischen Behörden zu
Beginn der neuen Grippesaison auf der Südhalbkugel doppelt so viele Influenza‐Fälle wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Ältere Menschen und chronisch Kranke besonders gefährdet
Optimal für die Impfung ist die Zeit von September bis November, da die ersten Grippefälle meist im Dezember auftreten und es nach der Impfung 10 bis 14 Tage dauert, bis das Immunsystem einen wirksamen Schutz gegen die Influenza aufgebaut hat. „Um rechtzeitig geschützt zu sein, sollte man jetzt mit seinem Hausarzt einen Termin für die Impfung vereinbaren“, empfiehlt Wutzler. Die Impfung ist besonders für Menschen wichtig, deren Immunsystem aufgrund des Alters oder einer chronischen Erkrankung geschwächt ist. „Ihr Anteil bei den Influenza bedingten Klinikeinweisungen und Todesfällen ist besonders hoch“, betont Wutzler. „Allerdings kann es auch bei jüngeren,
gesunden Erwachsenen und bei Kindern und Jugendlichen zu schweren Grippeerkrankungen mit lebensbedrohlichen Komplikationen kommen. Deshalb ist auch für sie der Impfschutz gegen Grippe ratsam.“ Dass insbesondere auch Kinder durch Influenzaviren bedroht sind, zeigt eine aktuelle Meldung aus Australien. Dort starben den Behörden zufolge jetzt 3 kleine Kinder im Alter von unter 6 Jahren an den Folgen einer Influenza‐Infektion.

Millionen Arztbesuche und Tausende Todesfälle jedes Jahr
Für die Grippesaison 2010/2011 hat das Robert Koch‐Institut (RKI) Zahlen zu Arztbesuchen, Arbeitsunfähigkeiten und Klinikeinweisungen, die durch die Influenza verursacht wurden, veröffentlicht. Danach mussten 2,1 Millionen Menschen wegen einer Influenza‐Erkrankung zum Arzt, in der Altersgruppe der 16‐ bis 60‐Jährigen gab es 810.000 Arbeitsunfähige und 4.700 Influenza‐ Patienten mussten zur Behandlung in eine Klinik eingewiesen werden. Zudem ist davon auszugehen, dass in jeder Grippesaison eine erhebliche Zahl von Patienten an den Folgen der Influenza stirbt. „Deshalb rate ich besonders allen älteren Menschen und Personen mit chronischen Erkrankungen sich unbedingt impfen zu lassen“, so Wutzler. „Wenn nötig sollten Hausarzt und Angehörige ältere und kranke Familienmitglieder von der Notwendigkeit der Impfung überzeugen.“

Weitere Informationen über Infektionskrankheiten sowie Möglichkeiten ihrer Behandlung und Vorbeugung finden Betroffene und Interessierte im Internet unter : www.internisten-im-netz.de

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