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Rote Karte dem Schlaganfall

categories Blut, Neurologie   14. März 2012    

Rote Karte dem Schlaganfall - Expertenteam

Einen Schlaganfall kann jeden ereilen, egal in welcher Altersstufe. Er ist unvorhersehbar und trifft die Menschen wenn sie nicht damit rechnen. In Deutschland werden cirka 262.000 Menschen jährlich davon betroffen, Bundesweit müssen rund 1.000.000 Menschen mit den Folgen eines Schlaganfalls leben. Die Mortalität beträgt in Deutschland alleine rund 63.000 Menschen. 20 Prozent davon versterben binnen der ersten vier Wochen, 37 Prozent innerhalb von 12 Monaten. Wenn diese Patienten nicht versterben, haben sie oft eine mittlere bis schwere Behinderung zurück behalten.

Ein berühmter Pate für diese Aktion ist Michael Ballack. Warum wird man sich fragen und Michael Ballack stand uns Journalisten Rede und Antwort. In seinen Jugendjahren bei einem Hallenfußballspiel ereilte ein guter Freund von knapp  12 Jahren dieses Schicksal. Das gab ihm zu denken und zum Anlass, als er gefragt wurde ob er an dieser Aktion mitmachen würde, ein klares Ja zu betonen. Durch die sofortige Hilfe konnte das schlimmste bei seinem Sportkamerad verhindert werden.

Seine Ziele sind, dass die Menschen wachgerüttelt werden, zumal es wirklich jeden treffen kann. Gerade beim Leistungssport, den er ja auch betreibt werden die Sportler immer wieder an ihre Leistungsgrenzen geführt. Um sich ihre Gesundheit zu erhalten und auch an diese Spitzengrenzen der Leistungsfähigkeit zu kommen ist gesunde Ernährung, ausreichende Schlaf-und Ruhephasen und Disziplin gefordert.

Sein zukünftiges Engagement für diese Kampagne: Rote Karte dem Schlaganfall sind begleitende Werbedrehs und dass er durch seinen Bekanntheitsgrad die Aufmerksamkeit auf diese Aktion lenken  kann. Mit einer speziellen in Zusammenarbeit mit der Sporthochschule Köln entwickelten Übungs- DVD will er zur Prävention gegen Schlaganfall vorbeugen. Wichtig sind die kontinuierlichen Übungen und die Ausdauer und Disziplin diese Übungen regelmäßig zu absolvieren. Sie benötigen keine teuren Trainingsgeräte. Zwei gefüllte Wasserflaschen erfüllen ebenso ihren Zweck.

Michael Ballack in Aktion mit Rote Karte dem Schlaganfall

Ursachenforschung  beim Schlaganfall
In etwa 15 Prozent der Schlaganfälle entstehen durch eine Hirnblutung. Im Gehirn platzt eine Arterie und das austretenden Blut zerstört das empfindliche Hirngewebe. Eine weitere Ursache kann ein Gefäßverschluss durch ein Blutgerinnsel sein. Das macht cirka 85 Prozent der Schlaganfälle aus.  Ein Blutgerinnsel bildet sich in einem Hirngefäß oder im Herzen. Löst sich das Gerinnsel im Herzen kann es durch den Blutkreislauf ins Gehirn transportiert werden und sich dort in einem der Gefäße festsetzen. Dadurch wird die Sauerstoffzufuhr unterbrochen und das Hirngewebe stirbt ab.

Welche Symptome begleiten einen Schlaganfall ?

Ein Schlaganfall ist eine plötzlich auftretende Funktionsstörung des Gehirns. Zu 80 Prozent wird er durch den Verschluss eines hirnversorgenden Gefäßes aufgrund eines Blutgerinnsels ausgelöst. Die noch verbleibenden 20 Prozent der Schlaganfälle kommen nach einer Hirnblutung. Nervenzellen werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und beginnen abzusterben. Jede Sekunde, die bei einem Schlaganfall verrinnt sterben Hirnzellen ab. Deshalb ist es so wichtig, dass bei einem –Schlaganfall die Hilfe schnell erfolgt. Durch diesen frühen Therapiebeginn können Gehirnzellen vor dem Absterben gerettet  und spätere Beeinträchtigungen gemindert werden. Eventuelle geistige und körperliche Beeinträchtigung können somit eingegrenzt oder was noch besser ist, vermieden werden. Jede Minute zählt, jeder Schlaganfall ist ein Notfall.

Wichtig ist zuerst zu wissen, welche Symptome es gibt und diese auch im Notfall zu erkennen und daraus resultierend richtig zu handeln. Es kann beim Schlaganfall zu Sehstörungen kommen, bei einer plötzlichen Einschränkung des Gesichtsfeldes kann der Betroffene Gegenstände und Menschen auf seiner linken oder rechten Körperseite nicht mehr erkennen. Stürze und Unfälle sind dann die Folge. Ebenso kann durch die Folge eines Schlaganfalls auch ein Betroffener sich in seiner gewohnten Umgebung nicht mehr zurecht finden und wirkt orientierungslos. Doppelbilder sehen, Sprachstörungen in leichter Form von stockenden abgehackten Sätzen bis hin zu Verdrehen von Silben und Verwenden von falschen Buchstaben, verwaschene oder auch lallende Sprache bis zu gar nicht mehr sprechen, sind alles Symptome die dabei auftreten können- Manche Patienten können nicht mal mehr verstehen was man ihnen sagt. Kommt es im Notfall zu einigen dieser genannten Störungen sollten man genau beobachten um dem behandelnden Arzt berichten zu können, Genaueste Schilderung hilft dem Arzt herauszufinden welche Region des Gehirns betroffen ist.

Lähmungserscheinungen, die plötzlich auf einer Körperseite auftreten kann ebenso auf einen Schlaganfall hinweisen, wie zum Beispiel ein eingeschlafener Fuß. Manche Patienten berichten über ein Pelzigkeitsgefühl auf einer Seite. Arm, Hand oder Gesicht sind dabei stärker betroffen. Typisches Merkmal ist ein herunterhängender Mundwinkel. Die Ausfälle machen sich auch im Bein bemerkbar. Nach einer vorübergehenden Störung ist es für den Arzt wichtig, ob nur die Kraft oder das Gefühl oder beides beeinträchtig waren,  hieraus kann er dann Rückschlüsse auf den Ort der Durchblutungsstörung ziehen.

Ein plötzlich auftretender Schwindel verbunden mit Gangunsicherheit kann ebenso erfolgen. Schwindel wird sowieso unterschiedlich empfunden, Karussell fahren /Dreschwindel oder sich wie auf einem Schiff auf starker See befinden, bis hin sich in einem unkontrolliert hinter sausenden Lift zu sein. Schwindel geht immer mit dem Gefühl einher das Gleichgewicht oder die Koordination verloren zu haben einher.

Kopfschmerzen in sehr starkem Ausmaß bis hin zu vermeintlichen Migräneanfällen sind ebenso an der Tagesordnung. Die Ursache hierfür sind, plötzlich auftretende Durchblutungsstörungen einer bestimmten Hirnregion  oder Einbluten in das Hirngewebe, meistens hervorgerufen durch das Platzen oder Zerreißen einer, meist angeborenen, Gefäßaussackung. Diese Art von Kopfschmerzen können mit Übelkeit und Erbrechen verbunden sein. Das Symptom des Kopfschmerzes kann zunächst alleine auftreten, aber mit etwas Zeitverzögerung auch zu Lähmungen oder Verwirrtheit führen. Wichtig für den behandelnden Arzt ist, dass man sich notiert, welche Tätigkeit der Patient unmittelbar vor dem Auftreten der Symptome ausgeübt hat.

Prof. Dr. Hans-Georg Predel, Sporthochschule Köln,  übermittelte uns im Gespräch dass alleine 196.000 Menschen erstmalig einen Schlaganfall im Jahr erleiden und dass der Bewegungsmangel viel dazu beiträgt die Situation zu verschlechtern. In Europa und auch in Deutschland herrschen katastrophale Verhältnisse dahingehend. Prävention ist das A und O, körperliche Aktivitäten, gesunde Ernährung und falls Bluthochdruck schon besteht eine medikamentöse Therapie der Risikofaktoren. Schon durch eine Senkung des Blutdrucks kann das Risiko eines Schlaganfalls bis zu 40 Prozent gesenkt werden.

„Alle drei Minuten ereignet sich ein Schlaganfall und jede 9. Minute verstirbt ein Betroffener“ sagte Dr. Jürgen Fröhlich von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.  „Sogar die gesetzlichen Krankenkassen bieten einen Check-up 35+ an, leider nehmen nur etwa die Hälfte der Versicherten dieses Angebot der Krankenkassen an“ so Dr. Fröhlich. „ Dabei können durch Prävention bis zu 70 Prozent der Schlaganfälle vermieden werden.“ Also gehen Sie zur Vorsorge und lassen Sie sich überprüfen ob Sie gefährdet sind.

Am 10. Mai 2012 ist Tag gegen den Schlaganfall – Sorge für dich – verlängere deine Zeit ist das Thema für das Jahr 2012

Broschüren und Links:
www.schlaganfall-hilfe.de
www.kompetenznetz-schlaganfall.de
www.rote-karte-dem-schlaganfall.de
Quelle: Pressekonferenz in Leverkusen, Bayer  Vital  GmbH, www.bayervital.de , www.bayerhealthcare.com
©Text und Bilder: Andrea Stein(ASTe)

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