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Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller setzt sich für Ablösung von Rabattverträgen ein

categories Allgemein   30. September 2011    

BAH äußerte sich auf Jahresversammlung unzufrieden mit Arzneimittelpolitik

Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) hatte Ende September zu seiner Jahresversammlung in Berlin eingeladen. Auf der zweitägigen Veranstaltung wurden die Weichen gestellt für die politische Arbeit des Verbandes in den kommenden zwei Jahren. Der BAH, mitgliederstärkster Arzneimittelverband Deutschlands, ist als enger Ansprechpartner von Politik, Behörden und Institutionen aus Wissenschaft und Forschung ein starkes Bindeglied zwischen den verschiedenen Interessensgruppen im gesundheitspolitischen Sektor.


BAH-Vorsitzender Hans-Georg Hoffmann setzte sich auf der Tagung kritisch mit der Arzneimittelpolitik der Koalition seit 2009 auseinander. So charakterisierte  Hoffmann die Rabattverträge zwischen Krankenkassen und Arzneimittelherstellern als mittelstandsfeindlich. Nach wie vor setze sich der Trend Oligopolisierung im Generikamarkt fort und ginge zulasten der kleinen und mittelständischen Arzneimittelhersteller. Vergaberechtswidrige Sortimentverträge seien weiter in Kraft. Rund drei Viertel aller abgegebenen Rabattarzneimittel stammten von einem der Top 10 Hersteller. Auch die Mehrkostenregelung, die dem Patienten im Sinne der Compliance eine Wahlmöglichkeit schaffen sollte, sei an den bürokratischen Hürden der Krankenkassen gescheitert  Vor dem Hintergrund der überwiegend negativen Auswirkungen setze sich der BAH für eine Auflösung der Rabattverträge ein.

Was die Arbeit des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte(BfArM) angeht, schätzte Hoffmann die gegenseitige Anerkennung von Zulassungen rezeptfreier Arzneimittel als verbesserungswürdig ein. Jedoch sei die Zusammenarbeit zwischen Arzneimittelherstellern  auf einem guten Weg: Beim Thema Kennzeichnungspflicht konstatierte der BAH-Vorsitzende, dass diese nur für verschreibungspflichtige Medikamente bestehe. Nach wie vor gebe es in punkto Kennzeichnungspflicht keine Fortschritte für nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel.

Das vom Verband initiierte Grüne Rezept befindet sich, so Hoffmann, weiter auf Erfolgskurs bei Ärzten, Apothekern und Patienten. Ebenso treffe die Idee eines Selbstmedikationsbudgets bei Krankenkassen  und Apothekerschaft auf positive Resonanz und werde als Chance gesehen. Ein gemeinsamer Modellversuch ist mit einer großen Betriebskrankenkasse geplant.

Die BAH werde auch künftig die Arzneimittelpolitik kritisch begleiten und aktiv mitgestalten. Dabei mache sich der Verband auch für die Selbstmedikation start. „Wir setzen uns für rezeptfreie Arzneimittel ein, die wirksam und sicher sind“, betonte Hoffmann.

Vor diesem Hintergrund wurde auf der Jahresversammlung der BAH-Selbstmedikationspreis an Prof. Volker Fintelmann verliehen. Damit würdigt die BAH die Verdienste des Mediziners, die er sich in seiner mehr als 50-jährigen Tätigkeit um Arzneimittel aus natürlichen Quellen und insbesondere in der Selbstmedikation erworben hat. Prof. Volker Fintelmann gilt als Experte im Bereich der Ganzheitsmedizin mit den Schwerpunkten anthroposophische Medizin und Phototherapie,

Fachliche Kompetenz steht bei allen Bemühungen des BAH im Vordergrund, so ist der BAH in den entscheidenden Gremien und Gesprächskreisen auf nationaler wie auch internationaler Ebene vertreten. Neben den politischen Aktivitäten zeichnet sich die Tätigkeit  des Verbandes durch eine umfassende wissenschaftliche Basisarbeit im Arzneimittelbereich aus. Hier spielen vor allem Fragen zur Arzneimittelsicherheit, Pharmakoökonomie, Arzneimittelzulassung und die rechtlichen Aspekte von Arzneimitteln und Medizinprodukten eine wichtige Rolle.Text:AZI

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