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Ein neues Gesicht für Tsehay: Spektakuläre Entfernung eines Riesen-Tumors

categories Allgemein, Tumore, Zähne   19. Juli 2011    

Hochleistungsmedizin und Rekonstruktionstechniken der modernen Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie mit der Aussicht auf mehr Lebensqualität: hightech Verfahren und erste medizinische Erfolgsgeschichten gehören zum heutigen Repertoire der MKG-Chirurgie. Auf der Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) am 16.06.2011, anlässlich des großen 61. Jahreskongresses in Bamberg, berichtete Prof. Dr. Dr. Carl Peter Cornelius (Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Klinikums der Universität München) exklusiv über die Entfernung eines 20 cm durchmessenden und das Untergesicht einer 21jährigen Äthiopierin entstellenden Tumors.

Im August letzten Jahres begann für die 21jährige Tsehay aus Äthiopien ein neues Leben. Sie litt bereits seit mehr als einem Jahrzehnt an einem bis auf einen Durchmesser von 20 Zentimeter gewachsenen großen Tumor des Unterkiefers. In ihrer Heimat konnte ihr nicht geholfen werden.

Ameloblastom

Tsehay vor dem Eingriff

Ein großer Spendenaufruf – zur Kostendeckung der Reise und des Klinikaufenthalts – machte es möglich, die junge Frau in München endlich von diesem Tumor zu befreien. 14stündige OP für neues Gesicht
Der aufwändige, fast 14 Stunden dauernde Eingriff wurde von zwei Operationsteams und mehreren Anästhesisten unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Carl Peter Cornelius und Prof. Dr. Dr. Michael Ehrenfeld durchgeführt.
Virtuelle Planung der Unterkieferersatzplastik mit einem Fibulatransplantat

Während der OP wurde nicht nur eine Entfernung des gutartigen Tumors, eines sog. Ameloblastoms, vorgenommen, sondern auch eine primäre Rekonstruktion des Unterkiefers durchgeführt. Das Schwierige daran: Durch den enorm großen Tumor waren jegliche Informationen über die ehemalige Form, Kontur und Größenverhältnisse der Unterkiefer- Knochenspange verloren gegangen. Aus dem Wadenbein links wurde durch mehrere Osteotomien (Knochendurchtrennung) ein Bogen zum Ersatz für den Unterkiefer geformt.

Aufgrund des guten Allgemeinzustands und jugendlichen Alters hat Tsehay alles gut überstanden, selbst die anfänglichen Schwellungen sind schnell zurückgegangen und die Heilung verlief komplikationslos. Im September wurde sie dann ein zweites Mal operiert: Hierbei wurde der durch den Riesen-Tumor stark überdehnte Hautmantel gestrafft, um ein bestmögliches ästhetisches Ergebnis zu erzielen. Nach Abschluss der Einheilung des Knochentransplantats wurde Tsehay mit Zahnimplantaten versorgt, um eine Wiederherstellung der Kaufunktion zu ermöglichen.

Tsehay nach dem Eingriff

Für Tsehay, die vor ihrer Reise nach Deutschland Äthiopien noch nie verlassen hatte, kann jetzt ein neues Leben beginnen. Bildnachweis: Prof. Dr. Dr. M. Ehrenfeld, Prof. Dr. Dr. C. P. Cornelius)

Herausgeber:

Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kieferund
Gesichtschirurgie (DGMKG)
Geschäftstelle:
Schoppastr. 4
65719 Hofheim
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