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Raucherentwöhnung mittels Ohrakupunktur

categories Rauchen   20. September 2010    

Dimitrios Gorlas ist seit 1993 Heilpraktiker in Lorch und praktiziert die Raucherentwöhnung mittels Ohrakupunktur. Wir befragten ihn zu diesem Thema und er erzählte uns wie er es in seiner Praxis handhabt.

D.G.: “Die Raucherentwöhnung praktiziere ich überwiegend mit Hilfe der Akupunktur und Laserakupunktur. Es gibt Fälle in denen ich auch homöopathische Injektionen anwende. Das Ganze läuft ohne Schmerzen ab. Man braucht sich also keine unnötigen Sorgen zu machen was die Stiche betrifft, denn es sind sehr feine Nadeln. Insgesamt sind es 5 Nadeln am Ohr. Bei einigen Personen steche ich auch eine 6. Nadel hinzu. Auch sind bei dieser Therapie keine schädlichen Nebenwirkungen zu befürchten, eher eine erfreuliche Begleiterscheinung ist zu erwarten: im Laufe der Behandlung stellt sich eine psychische Stabilisierung ein und man wird ruhiger und gelassener.

Wie funktioniert das Ganze nun?

Es wird die Wirkung der klassischen Akupunktur, die es bereits seit 2000 Jahren gibt und die zwischenzeitlich ihren Siegeszug über die ganze Welt gemacht hat, dazu eingesetzt. Die Ohrakupunktur in der heutigen Form ist allerdings erst 40 Jahre alt. Sie geht davon aus, dass verschiedene Ohrregionen bestimmten Körperorganen zuzuordnen sind. D.h. der gesamte Mensch wird auf das Ohr projiziert. Wir haben am Ohraußenrand die Suchtpunkte, die man für die Raucherentwöhnung verwendet. Gleichzeitig existieren auch direkte Verbindungen von der Ohrmuschel zu Strukturen des Zentralnervensystems, weswegen die Ohrakupunktur sich besonders bei Suchterkrankungen (Nikotin, Alkohol, Medikamente) bewährt hat. Nach dem Nadelstich wird ein Impuls über den Akupunkturpunkt ins Gehirn geleitet. Dort wird das Suchtzentrum so umgestellt, das man kein Verlangen mehr nach der Zigarette verspürt. Sollte man aber trotzdem wieder rauchen, so wird man eine böse Überraschung erleben. Die gewohnte Zigarette schmeckt auf einmal nicht mehr und ganz im Gegenteil, es wird einem sogar schlecht davon. Ich habe einige Patienten, die sich danach sogar übergeben mussten.

Wie misst man den Erfolg?

Der Erfolg hängt nun davon ab, dass man den Punkt exakt trifft, also die “Kunst“ des Therapeuten ist hier erforderlich. Und man braucht die Unterstützung des Patienten, dass er auch wirklich mit dem Rauchen aufhören möchte. Denn wenn er sich nur aus “Spaß“ zu einer Raucherentwöhnung entschließt und mehr die Akupunktur beweisen möchte als wirklich aufzuhören, so macht dies wenig Sinn.

Welche Alternativen gibt es?

Sollte die Ohrakupunktur bei keinem der beiden Ohren zum Erfolg führen, so muss man sich an der Halswirbelsäule orientieren. Warum an der Wirbelsäule? Ich habe dort oftmals Blockaden festgestellt, die verhindern, dass das Ohr die richtige Energie und Nervenzufuhr bekommt, um die Wirkung der Akupunktur vollends entfalten zu können.

Wie sieht es mit dem Zunehmen aus?

Es wird sich wohl in der Anfangszeit bei manchen Menschen nicht vermeiden lassen, dass sie ein wenig an Gewicht zulegen. Aber das sollte wirklich nicht erschrecken, denn das Rauchen ist viel lästiger und gefährlicher. Es ist auch klar, dass wenn die Geschmacks- und Geruchssinne wieder ihre Arbeit aufnehmen, das Essen besser schmeckt als lange Jahre davor. Die Lebensqualität ohne das Rauchen ist immens höher. Man bedenke den Kreislauf, der über Jahre hinweg mit Nikotin belastet worden ist.

Was kann man mit der Ohrakupunktur noch erreichen?

Ich biete zusätzlich auch nach der Entwöhnung die Ohrakupunktur zum Abnehmen an, die im Prinzip gleich abläuft. Nur werden hier mehr Stoffwechselpunkte gesetzt. Es gibt auch sehr gute homöopathische Mittel um sein Gewicht zu reduzieren. Was den Rückfall betrifft so muss ich folgendes dazu sagen: Ich habe eigentlich Rückfälle nur dann erlebt, wenn beim Patienten Stress in sein Leben kam – also Trennungen, Arbeitsplatzverlust, Termindruck, Mobbing. Sprich finanzielle Probleme oder Probleme in der Liebe. Wenn während einer solchen sensiblen Phase erst kürzlich dem Rauchen entsagt wurde und ein Problem hinzukommt, dem man nicht Herr wird, so beginnt man meistens wieder zu rauchen. Teils einfach weil man es wohl immer so gemacht hat, teils um sich wenigstens ein bisschen etwas zu “gönnen”. Dazu kann ich nur sagen, dass man in dieser schwierigen Phase eine Auffrischung machen und so lange dranbleiben muss, bis man es sich wieder abgewöhnt hat. Wenn der Patient hier erneut mit dem Rauchen beginnt, so dauert es ganz sicher wieder eine längere Zeit bis er aufs Neue bereit ist aufzuhören. Man ist oftmals auch sauer auf sich selbst und belässt es einfach bei dem Gedanken, dass es sowieso nicht zu schaffen ist. Empfehlenswert ist es dann, sich nochmals einer Ohrakupunktur zu unterziehen, denn schwierige Zeiten vergehen, aber das Rauchen bleibt oftmals nach so einer Zeit bestehen.

Alles in allem ist die Ohrakupunktur eine sehr wertvolle Hilfe, um vom Rauchen loszukommen. Wer es wirklich einsieht, dass Rauchen nicht in sein Leben passt, wird es auch schaffen!

Europressmed bedankt sich für den zur Verfügung und zur Veröffentlichung bereitgestellten Artikel.

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