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Gebärmutterhalskrebs – Konzepte für eine 100-prozentige Diagnosesicherheit

categories Krebs   10. Februar 2009    

Hilden/ Hamburg Februar 2009. 6.200 Frauen erkranken in Deutschland jährlich an Gebärmutterhalskrebs, 1.800 Frauen sterben daran. Die Hauptverursacher sind Viren, genauer gesagt, „Hochrisiko-Typen“ des humanen Papillomvirus (HPV). Nahezu jeder Form des Gebärmutterhalskrebses (Zervixkarzinom) geht eine Infektion mit HPV voraus. Durch rechtzeitiges Erkennen der HPV- Infektion mit Hochrisiko- Typen und entsprechender ärztlicher Versorgung ist die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs in nahezu fast allen Fällen vermeidbar.

HPV- Viren sind bisher 140 bekannt. Etwa 40 davon infizieren die Haut oder Schleimhaut im Genitalbereich oder After und werden entsprechend ihrer Fähigkeit, Krebswachstum auszulösen, in zwei Gruppen eingeteilt:

Professor Dr. Wolfgang Petry aus Wolfsburg erläuterte, dass die Vorsorgesituation in Deutschland allerdings bisher unbefriedigend war, weil der verwendetet PAP-Abstrich zwar sinnvoll, aber auch Nachteile bergend war. Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) empfiehlt seit 2008 in der gynäkologischen Vorsorge für Frauen ab 30 die Kombination aus PAP-Abstrich und HPV-Test, der die Hybrid Capture 2 Technologie (HC2) anwendet. Frauen die mit dem Hochrisiko-Typen infiziert sind, können dann engmaschiger kontrolliert und frühzeitig behandelt werden, wodurch operative Eingriffe seltener werden.

In Wolfsburg läuft seit dem Jahr 2006 ein Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit Wolfsburger Frauenärzten, der deutschen Betriebskrankenkasse und dem Klinikum Wolfsburg. Dort können Frauen bei ihrer routinemäßigen Vorsorge zusätzlich zum PAP-Abstrich einen HPV-Test durchführen lassen. Bei einem auffälligen Befund werden sie dann genau nach definierten Verfahren weiter betreut. Die ersten Zwischenergebnisse liegen nun vor. 85 Prozent der Teilnehmerinnen haben sich für den zusätzlichen HPV-Test entschieden, das sind über 16.700 Frauen. 94 Prozent der Frauen waren ohne Befund, 84 Frauen wiesen eine Krebsvorstufe auf und bei neun Frauen wurde Gebärmutterhalskrebs erkannt. In allen Fällen konnten in HPV-Test’ s Hochrisiko-Typen nachgewiesen werden. Mit der herkömmlichen Vorsorge ohne diesen Test wäre die Hälfte der Fälle mindestens ein halbes Jahr später oder überhaupt nicht entdeckt worden.

„Würde der HPV-Test wie in unserem Modell flächendeckend eingesetzt, könnte in Zukunft etwa die Hälfte der Fälle von Gebärmutterhalskrebs vermieden werden“, betonte Projektleiter Professor Petry. Das bundesweit einmalige Projekt wurde erst kürzlich vom Europaparlament ausgezeichnet.

Der digene® HPV Test – ein innovatives Diagnoseverfahren

Patentierte Technologie

Der digene HPV Test ist ein molekularbiologisches Laborverfahren der Firma QIAGEN, das auf der patentierten Hybrid Capture® 2 Technologie (HC2) basiert. Er kann in jedem Routinelabor durchgeführt werden und weist das Erbgut der so genannten Hochrisiko-Typen des Humanen Papillomvirus (HPV) nach, die die Ursache für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs sind. Dadurch können gefährdete Frauen erkannt und gegebenenfalls weiteren Untersuchungen und Behandlungen unterzogen werden, noch bevor der Krebs entsteht. Die Empfindlichkeit (Sensitivität) des digene HPV Tests ist mit 98 Prozent sehr hoch. In Kombination mit dem traditionellen Abstrich (Pap-Abstrich) beträgt die Sensitivität bis zu 100 Prozent, d. h. es werden praktisch alle Krebsvorstufen entdeckt. Gegenüber der bisher überwiegend verwendeten PCR-Technologie (Polymerase-Kettenreaktion) liefert das HC2-Verfahren sichere Ergebnisse.

 Bei auffälligem Pap-Befund bereits erstattungsfähig Im Rahmen der jährlichen Krebsvorsorge kann der Arzt gesetzlich versicherten Frauen einen HPV-Test bisher nur als Wunschleistung (individuelle Gesundheitsleistung, kurz IGeL) anbieten. Die Patientinnen müssen die Testkosten (50 bis 95 Euro) dann selbst bezahlen. Die meisten privaten Krankenkassen übernehmen die Kosten für den HPV-Test in der Routine-Früherkennung. Es gibt jedoch eine Vielzahl von Konstellationen, bei denen auch die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für den HPV-Test tragen, etwa für Frauen, die einen auffälligen Befund im Pap-Abstrich haben. Wenn bereits wegen einer Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs behandelt wurde oder ein unklarer Pap-Befund überprüft werden soll, ist der HPVTest als fester Bestandteil der Nachsorge ebenfalls erstattungsfähig.

Über QIAGEN

QIAGEN N.V. ist eine niederländische Holdinggesellschaft und weltweit führender Anbieter von Probenvorbereitungs- und Testtechnologien. Probenvorbereitungstechnologien werden eingesetzt, um DNA, RNA und Proteine aus biologischen Proben wie Blut oder Gewebe zu isolieren und für die Analyse vorzubereiten. Testtechnologien werden eingesetzt, um solche isolierten Biomoleküle sichtbar zu machen. QIAGEN hat über 500 Verbrauchsprodukte sowie Lösungen zu deren Automatisierung entwickelt. Das Unternehmen verkauft seine Produkte weltweit an molekulardiagnostische Labore, die akademische Forschung, pharmazeutische und biotechnologische Unternehmen sowie an Kunden in Märkten für angewandte Testverfahren (u. a. Forensik, Veterinär- und Lebensmitteltestung, pharmazeutische Prozesskontrolle). QIAGENs Testtechnologien umfassen eines der weltweit breitesten Portfolios an molekulardiagnostischen Tests. Dieses beinhaltet auch den einzigen in den USA und Europa zugelassenen Test auf Humane Papillomviren (HPV), der primären Ursache für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. QIAGEN beschäftigt weltweit mehr als 2.900 Mitarbeiter an über 30 Standorten. Weitere Informationen über QIAGEN finden Sie unter http://www.qiagen.com/

Quelle: Pressekonferenz Hamburg Qiagen
Bilddarstellung: Qiagen
Text© ASTe

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